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Supergau Zermatt: Noch kein einziges Skirennen ausgetragen

Da kann man als Ausstehender nur noch den Kopf schütteln. Seit zwei Jahren steht Zermatt als neue Ski Alpin Weltcup-Destination im November auf dem Kalender, doch bis heute konnten wetterbedingt keine Rennen durchgeführt werden. Ein echter Supergau für Zuschauer, Rennfahrer, Veranstalter und das wegen seines Matterhorn weltberühmten Bergdorf im Wallis. Kennen die Zermatter ihre eignen Berge nicht?

Der ganze Schlamassel kann zur grossen Lachnummer werden,wenn Zermatt nicht bald etwas einfällt. Da bemüht sich dieser weltberühmte Walliser Kurort als Destination für die alpinen Ski-Weltcup-Rennen und erhält den Zuschlag des internationalen Skiverbandes FIS und nun, wo es darum geht diese Rennen durchzuführen, heisst es plötzlich, „es geht nicht, es hat zu viel Wind und zu viel Schnee“. Und das ist nicht erst seit gestern ein Problem, sondern bereits seit der letzten und damit ersten Saison. Eine Skiregion, die ihre Skirennen nicht durchführen kann? Na, das nenne ich einmal nicht gerade eine gelungene Reklame für die Ferien- und Skiregion. Da möchte ich als Skitourist gar nicht erst hinfahren! Das ist echt schädlich für den guten Ruf und da muss man sich schon fragen: Kennen die Verantwortlichen diese Skiregion nicht? Was haben sich die Veranwortlichen dabei gedacht?

Alle vier Skirennen anno 2023 – zwei Herrenabfahrten und zwei Damenabfahrten -mussten wegen des zu starken Windes (und auch wegen des Schneefalls bei den Herren) abgesagt werden. Der Wind dort oben auf rund 3800 Metern ist nicht eine Ausnahmeerscheinung, sondern ein Dauerproblem. Weshalb konzipiert man um Gottes Willen ein Rennen an einem von starken Böen geplagten Hang? Was das über die Konzepter und Veranstalter sagt ist klar: Es mangelt offensichtlich an Kompetenz bei der Planung eines Skirennens.

Zermatt muss auf die nächste Saison hin handeln und eine neue Route vorschlagen, sonst sehe ich schwarz. Dass der Mangel oder ein Übermass an Schnee ein Problem sein kann, geschenkt, das gibt es hie und da, dass aber konstant zu viel Wind bei auf einer Route herrscht ist ein Novum, da hat man offensichtlich eine schlechte Wahl getroffen. Und auf diese Weise verkommt man zur internationalen Lachnummer, als führende Skiregion, die keine Skirennen durchführen kann. Ex-Skirennfahrer Hans Knauss hat als Ski-Experte beim ORF auch seine Bedenken bei den abgesagten Herrenrennen am TV geäussert. Er machte dahingehend Bemerkungen und fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee war, ein Rennen (aus politischen Gründen) von der Schweiz (Zermatt) nach Italien (Cervinia) durchzuführen, das auf rund 3’800 m startet und auf etwa 2’800 m enden soll. Die Route liege damit über der schützenden Baumgrenze. Das hat schon ‚was.

Man hat hier wohl zu sehr an die politische Dimension und den internationalen Ruf der Destination gedacht als an die natürlichen Gegebenheiten. Wer selbst schon auf 3’000 m oder in höheren Lagen Skifahren ging, kennt das Problem mit dem Wind. Da kann es gerne einmal echt ziehen und blasen, ob es einem gefällt oder nicht und der Schutz gegen den Wind besteht darin, entweder in der Hütte hocken zu bleiben oder, wo möglich, in den windgeschützen Hang zu fahren, denn der Wind oben hat keinen natürlichen Halt und hört nicht einfach mir nichts dir nichts auf zu wehen. Ich kann nur den Kopf schütteln ab den Organisatoren und Planern, die ein solches Rennen in Betracht gezogen haben an einem Ort, an dem sich ein Weltcup-Rennen und insbesondere eine Abfahrt angesichts solcher Windverhältnisse gar nicht durchführen lässt. Ich kenne Zermatt als sehr freundliche Feriendestination, aber bisher war die Geschichte mit den Weltcuprennen ein Schuss ins eigene Bein, ein Schuss, der klar nach hinten losging. Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen erwachen und handeln und nächste Saison mit Neuerungen aufwarten, sonst war’s das mit Weltcuprennen und einem guten Ruf als Skidestination.

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