Nachdem es nun schon längere Zeit danach aussah, dass die Formel-1-Saison wieder zur langweiligen One-Team-Show von Mercedes verkommt, schlug Ferrari an diesem Wochenende mit Nachdruck zurück und meldete sich als ernst zu nehmenden Kandidat auf den Titel wieder an.
In einem sehr erreignisreichen Qualifying, bei welchem Kevin Magnussen in Q2 spektakulär in die Wand krachte und sein Auto zerschrammte, was zum Abbruch von Q2 führte und zum vorzeitigen Aus für Max Verstappen, der noch nicht zur Runde angesetzt hatte und deswegen von Startplatz 11 ins Rennen gehen musste, holte sich Vettel auf Ferrari etwas überraschend die Pole Position. Für alle Ferraristi und vor allem alle neutralen Formel-1-Fans, die eine spannende WM wollen, war dies eine echter Hoffnungsschimmer. War nun die Dominanz der Silberpfeile gebrochen? Nachdem auch Leclerc auf Startplatz 3 vorgefahren war, war nun klar, dass Ferrari wieder auf Augenhöhe mit den Mercedes war, nun zumindest in Kanada. Aber auch die Renaults auf den Startplätzen 4 und 7 hatten sich einen Achtungserfolg verdient. Valtteri Bottas lag unerwartet abgeschlagen auf Startplatz 6.
Das Rennen begann, wie man es erwartet hatte, Vettel vermochte am Start Hamilton hinter sich zu lassen und fuhr dem Briten bis über 2 Sekunden davon. Im Gegenzug gab auch Hamilton keinen Platz her und verfolgte Vettel vom 2. Platz aus. Wie man es von der bisherigen Formel 1 her kannte, machten die führenden Teams (Ferrari und Mercedes) das Rennen unter sich aus. Das ist insofern schade, da die tolle Fahrerleistung der Renaults, die Aufholjagd von Max Verstappen von Startplatz 11 auf Endplatz 5 und das hervorragende Ergebnis von Lance Armstrong, der von Startplatz 18 auf Endplatz 9 vorfuhr, dabei untergehen.
Der Reifenwechsel scheint schuld zu sein, dass es Ferrari nicht schaffte, einen klaren Vorsprung in einen Sieg zu verwandeln, denn nach dem Reifenwechsel auf weiss, vermochte Hamilton auf den führenden Vettel merklich aufzuholen, bis er in Schlagdistanz geriet und die Möglichkeit bekam, ein Überholmanöver durchzuführen. Vettel wehrte sich mit allen Kräften. Doch in einer Kurve passierte es, Vettel geriet leicht von der Fahrbahn geriet aufs Gras und wurde kurzum wieder auf die Strecke geschleudert, was Hamilton daran hinderte, Vettel zu überholen. Ob Hamilton es überhaupt geschafft hätte, Vettel zu überholen, ist fraglich. Aber für diese ungewollte Manöver bekam Vettel von den Stewards eine Zeitstrafe von 5 Sekunden aufgebrummt. Vettel vermochte zwar, Hamilton weiterhin hinter sich zu lassen und mit einem Vorsprung von 1.342 Sekunden über die Ziellinie zu fahren, doch aufgrund der 5-Sekunden-Strafe landete er mit einem Rückstand von 3.658 Sekunden auf dem 2. Platz. Vettel kochte ob der seiner Meinung nach ungerechten Entscheidung der Rennkommissare, die Siegerfeier wurde geradezu eisig und zur Demonstration tauschte er die Platzschilder von 1 und 2. Man kann es ihm nicht verdenken, natürlich legte Ferrari eine Beschwerde ein.
Pos. | Fahrer | Team | Punkte | Zeit | Rdn. |
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1 | Lewis Hamilton | Mercedes | 25 | 1:29:07.084 | 70 |
2 | Sebastian Vettel | Ferrari | 18 | +0:03.658 | 70 |
3 | Charles Leclerc | Ferrari | 15 | +0:04.696 | 70 |
4 | Valtteri Bottas | Mercedes | 13 | +0:51.043 | 70 |
5 | Max Verstappen | Red Bull | 10 | +0:57.655 | 70 |
6 | Daniel Ricciardo | Renault | 8 | – | 69 |
7 | Nico Hülkenberg | Renault | 6 | – | 69 |
8 | Pierre Gasly | Red Bull | 4 | – | 69 |
9 | Lance Stroll | Racing Point | 2 | – | 69 |
10 | Daniil Kviat | Toro Rosso | 1 | – | 69 |
11 | Carlos Sainz | Mc Laren | 0 | – | 69 |
12 | Sergio Perez | Racing Point | 0 | – | 69 |
13 | Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 0 | – | 69 |
14 | Romain Grosjean | Haas F1 | 0 | – | 69 |
15 | Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 0 | – | 69 |
16 | George Russell | Williams | 0 | – | 68 |
17 | Kevin Magnussen | Haas | 0 | – | 68 |
18 | Robert Kubica | Williams | 0 | – | 67 |