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Die Zukunft des Wintersports: Wie geht es trotz Klimawandel weiter?

Die Folgen des Klimawandels bekommen wir alle hautnah an unterschiedlicher Stelle zu spüren. Sie stellen viele gewohnte Abläufe auf den Kopf und sind eine immense Bedrohung für das biologische Gleichgewicht. Während wir schon seit langem über steigende Sommertemperaturen klagen, sind umgekehrt die Winter vielerorts viel zu mild geworden.

Das ist besonders dort problematisch, wo nicht nur einzelne Gemeinden, sondern sogar ganze Regionen vom Wintertourismus leben und auf zuverlässigen Schnee angewiesen sind. Und auch der Profiwintersport ist damit inzwischen großen Unsicherheiten unterworfen, die erhebliche Schwierigkeiten hervorrufen.

Konnte man sich vor 30 Jahren noch auf gewisse Schneetiefen im Mittelgebirge und den Höhenlagen verlassen, so wird das Ganze heutzutage immer unberechenbarer. Ob es ausreichend schneit, kann niemand vorhersagen. Damit gleicht es einem Glücksspiel im Casino, wie beispielsweise dem Bahigo Svizzera, wo die gesamten Spielverläufe auch nicht beeinflusst werden können. Doch was bedeutet das schon jetzt ganz konkret für die betroffenen Regionen des Wintersports? Welche Veränderungen sind zu erwarten? Das klären wir hier und gehen auch der Frage nach, wie und wo die Weltspitze weiterhin gegeneinander antreten kann.

Welche Veränderungen der Klimawandel weltweit mit sich bringt

Im Durchschnitt wird es aufgrund des veränderten Weltklimas rund um den Globus immer wärmer. Dadurch steigt einerseits das Risiko von Starkniederschlägen wie Regen und Hagel gravierend an und auch tropische Wirbelstürme werden immer wahrscheinlicher und treffen uns zunehmend mit zerstörerischer Kraft. Andererseits tritt auch viel häufiger extreme Trockenheit und bedingt dadurch schlimme Dürre auf, aufgrund derer Ernteausfälle und Hungerkrisen in manchen Teilen der Erde zu beklagen sind. Beide Extreme werden auch in der Form bedrohlich, dass es immer öfter sowohl zu Waldbränden als auch zu Überschwemmungen mit katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt kommt.

Der Meeresspiegel ist bereits merklich angehoben, weshalb es höhere Deiche und Dämme braucht, um die Menschen an den Küsten zu schützen. Die Ozeane versuchen zudem, den Treibhauseffekt abzufangen, indem sie überschüssige Wärme speichern. Doch auch die daraus resultierenden höheren Wassertemperaturen in den Weltmeeren bedeuten ein kritisches Ungleichgewicht dieses sensiblen Ökosystems. Es entstehen nämlich zwangsläufig zu viele Algen, die den Sauerstoffgehalt verringern, was sich seinerseits natürlich negativ auf das ganze Leben im Meer auswirkt. Der veränderte Säuregehalt lässt Korallen absterben und schädigt Kleinstlebewesen, die wiederum elementar für die komplette Nahrungskette sind. Ebenso kann man sowohl steigende Minimal- als auch steigende Maximaltemperaturen feststellen. Arktisches Meereis und Gletscher schmelzen, die Schneemassen auf den höchsten Gipfeln nehmen ab. Schockierende Prozesse, die alle miteinander verbunden sind und einander beeinflussen, wodurch die Problematik noch verstärkt wird

Bild: 17.01.2023, Die Streif, die berühmte Rennstrecke für das Ski Alpin „Hahnenkamm“-Abfahrtsrennen der Männer; Rundherum kein Schnee in Sicht, doch die Piste konnte dank ausreichend Kälte für das Rennen präpariert werden

Wie sich das Phänomen in Wintersportorten zeigt

Von den beschriebenen Symptomen sind primär die abweichenden Außentemperaturen ein entscheidender Punkt für all die Gegenden in den Bergen, die vom Wintertourismus leben. Denn mit den viel lauer gewordenen Wintern geht auch mangelnde Schneesicherheit einher, die an sich jedoch logischerweise eine Grundvoraussetzung darstellt. Gerade in den niedriger gelegenen Orten hat sich die Wintersaison stark verkürzt.

Der Schneefall setzt, wenn überhaupt, erst viel später ein als in der Vergangenheit, ist dabei aber auch viel unzuverlässiger und hat in der Menge abgenommen. Ein durchgehender Betrieb der Wintersportanlagen ist somit kaum mehr denkbar. Um den vorherrschenden Mangel an Schnee erfolgreich auszugleichen, muss folglich sehr viel häufiger auf Beschneiungstechnik zurückgegriffen werden.

Die Beschneiungstechnik wird eingesetzt, um den Besuchern die erhoffte weiße Atmosphäre mit entsprechend gut präparierten Pisten bieten zu können. Vom Betrieb der Skigebiete hängt alles ab, denn an sie ist wiederum eine komplette Infrastruktur geknüpft, die einen nicht unerheblichen Prozentsatz der regionalen Arbeitsplätze hervorbringt.  Selbst in den zuvor schneesicheren Mittelgebirgslagen fängt es inzwischen erst deutlich später an zu schneien.

Außerdem sind auch hier oben die gemessenen Durchschnittstemperaturen in den Wintermonaten schlichtweg zu gering, um ausreichend viele Tage mit Dauerfrost garantieren zu können. Die Folgen sind daher ganz ähnlich, weshalb es undenkbar ist, auf den Einsatz von technischen Hilfsmitteln zu verzichten. Der Betrieb von Schneekanonen ist allerdings sehr energieintensiv und daher außerordentlich teuer. Insofern ist es auf lange Sicht auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit, inwiefern darauf zurückgegriffen werden kann.

Wintersport in Zukunft fraglich

Damit steht das Schicksal vieler Wintersportorte sicher weiterhin in den Sternen. Allein in den Höhenlagen der Berge scheint das Problem noch überschaubarer zu sein. Messungen zufolge sind Regionen ab einer bestimmten Mindesthöhe einigermaßen schneesicher, wobei sich dieser Umstand in ferner Zukunft selbstverständlich einmal zum Negativen wandeln kann.

Wer hier oben ein Wintersportgebiet betreibt, dem sollten die Kunden so schnell also nicht ausgehen. Aufgrund von ausführlichen Studien gehen Experten davon aus, mithilfe von Schneekanonen auch noch über die nächsten Jahrzehnte erfolgreich Wintersport in den Alpen betreiben zu können. Für bekannte Skigebiete in anderen Ländern, die sich in ähnlichen Witterungslagen befinden, sollte etwas Vergleichbares zutreffen.

Für weiter unten in den Bergausläufern gelegene Orte dürfte es währenddessen unheimlich schwer werden, unter den aktuellen Umständen noch konkurrenzfähig zu bleiben, weil ihnen schlichtweg zu hohe Kosten entstehen. Diese müssen sich also umgekehrt wieder auf die angebotenen Services umschlagen, wodurch Skifahren für sportbegeisterte Menschen in jedem Fall teurer werden wird. Gleichzeitig erzeugen diese gestiegenen Preise umgekehrt wieder erhebliche Wettbewerbsnachteile für die Anbieter, sodass manche finanziell wohl nicht mehr allzu lange ausharren können.

Was das für den Profisport bedeutet

Momentan scheinen die geplanten Ski Alpin Events im Schnee noch planmäßig durchgeführt zu werden, unabhängig davon, ob es sich um Abfahrtslauf, Slalom oder Riesenslalom handelt. Man hat die Austragungsorte der Saison auf mehrere Gegenden in Slowenien, Tschechien, Schweden, Norwegen, Finnland, Kroatien, Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA und Kanada sowie Andorra verteilt, die sich in entsprechend guten Höhenlagen befinden.

Sicher muss dennoch stellenweise nachgeholfen werden, um an den Wettkampftagen optimale Schneebedingungen zu bieten. Ein realistisches Szenario könnte sein, sich in Zukunft verstärkt auf die sehr hohen Lagen über 3.500 Meter zu konzentrieren und internationale Wettbewerbe gebündelt an Orten wie Zermatt in der Schweiz, Chamonix in Frankreich oder Aspen in den USA auszutragen.

Dort rechnet man nämlich auch für die nächsten 20 Jahre mit einigermaßen stabilen Schneedecken. Weniger und dafür umfangreichere Wettbewerbe könnten eine Lösung darstellen. Dennoch bleibt die Schwierigkeit bestehen, wie sich alle Profisportler auch weiterhin ideal vorbereiten, wenn in den bisherigen Trainingslagern der erforderliche Schnee immer knapper wird.

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