Sportguide – führt Dich durch die Welt des Sports

Größe
Schließen Sie dieses Suchfeld.

Adidas erhält Milliardenkredit wegen Coronakrise

Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas steckt aufgrund der Corona-Pandemie schwer in der Krise. Schon zu Beginn des Monats musste sich Adidas öffentlich entschuldigen, nachdem das Unternehmen aus Herzogenaurach heftige Kritik einstecken musste für seinen Plan, die April-Miete der eigenen 22 Shops in Deutschland nicht mehr zu bezahlen. Nun sind die finanziellen Schwierigkeiten astronomisch. Nachdem aufgrund der Corona-Krise die Ladengeschäfte in Europa, Amerika, Lateinamerika und Asien geschlossen wurden, sollen 60% des Umsatzes weggebrochen sein. Ohne staatliche Hilfe überlebt das Unternehmen die Krise nicht. Das sieht offensichtlich auch die deutsche Bundesregierung so, die dem Unternehmen über die staatliche Förderbank KfW 2.4 Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Weitere 600 Millionen erhält das Unternehmen von 7 privaten Banken. Das Banken-Konsortium besteht aus UniCredit, Bank of America, Citibank, Deutsche Bank, HSBC, Mizuho Bank und Standard Chartered Bank.

Weltweiter Umsatzeinbruch aufgrund des Corona-Virus
Neben dem deutlichen Rückgang von Umsatz und Gewinn seit Ende Januar in China sowie seit Ende Februar in Japan und Südkorea hat adidas seit Mitte März auch in den meisten anderen Teilen der Welt gravierende Auswirkungen auf Umsatz und Cashflow-Generierung verzeichnet. Infolge der rasanten Ausbreitung des Coronavirus weltweit sind seit vier Wochen fast alle eigenen sowie partnerbetriebenen Stores in Europa, Nordamerika, Lateinamerika, den Schwellenländern und Russland/GUS sowie in weiten Teilen der Region Asien-Pazifik vorübergehend geschlossen. Infolgedessen sind die stationären Groß- und Einzelhandelsaktivitäten in diesen Märkten, die sonst 60 % des Geschäfts des Unternehmens ausmachen, zum vollständigen Erliegen gekommen.

Über den Konsortialkredit und seine Bedingungen
Bei dem geplanten Konsortialkredit handelt es sich um die Bereitstellung eines Kreditrahmens zu marktüblichen Konditionen, bei dem sich der Risikoanteil der KfW auf 80% des Finanzierungsbetrags beläuft, d.h. die staatliche Bank trägt 80% des Ausfallrisikos oder anders gesagt, sie steht für 19.2 Milliarden gerade, wenn Adidas den Kredit nicht zurückzahlen kann. Die Inanspruchnahme des Konsortialkredits führt nicht zu einer Staatsbeteiligung. Die Kreditvereinbarung sieht keine automatische Auszahlung von Finanzmitteln vor und enthält auch keine Verpflichtung, die zur Verfügung gestellten Finanzmittel in Anspruch zu nehmen. Die Kreditvereinbarung hat eine Laufzeit von 15 Monaten (bis Juli 2021). Das Unternehmen kann den Kredit jederzeit vorzeitig kündigen. Adidas will alle in Anspruch genommenen Teile des Kredits, einschließlich Zinsen und Gebühren, so schnell wie möglich zurückzahlen.

Zu den Bedingungen des Konsortialkredits gehört die De-Facto-Aussetzung von Dividendenzahlungen über die Laufzeit der Kreditvereinbarung. Zudem hat der Vorstand jüngst entschieden, den Rückkauf von adidas Aktien zu stoppen sowie auf die eigenen kurz- und langfristigen Boni, die insgesamt 65 % der Jahreszielvergütung ausmachen, für das Jahr 2020 zu verzichten. Ebenso wird für die weiteren Führungskräfte des Unternehmens die langfristige Bonuskomponente für das laufende Geschäftsjahr entfallen. All dies steht im Einklang mit dem Liquiditätsmanagement von adidas im derzeitigen Umfeld.

„Die aktuelle Situation stellt sogar gesunde Unternehmen vor ernsthafte Herausforderungen. Wir möchten der Regierung für ihr schnelles und umfassendes Handeln als Reaktion auf diese beispiellose globale Krise danken“,

sagte Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von adidas. „Wir tun unser Möglichstes, um das langfristige Wohlergehen von adidas, unseren 60’000 Mitarbeitern sowie unseren Partnern sicherzustellen und setzen bereits zahlreiche Maßnahmen um. Diese Maßnahmen beinhalten die strikte Kontrolle aller Kosten und des kurzfristigen Betriebskapitals, die Kürzung der Managementbezüge, den Stopp des Aktienrückkaufprogramms sowie die Aussetzung von Dividendenzahlungen. Darüber hinaus ist jedoch der Zugang zu zusätzlicher Liquidität notwendig, um diese Krise zu bewältigen. Die in Anspruch genommenen Teile des Kredits zahlen wir inklusive Zinsen und Gebühren so schnell wie möglich zurück.“

Die weitere Entwicklung der Coronavirus-Pandemie und damit deren Auswirkungen auf das Geschäft des Unternehmens lassen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorhersagen. Daher kann adidas weiterhin keinen Ausblick geben, der diese Auswirkungen für das Gesamtjahr 2020 mit einbezieht. Vor diesem Hintergrund wurde entschieden, die Veröffentlichung der Ergebnisse für das erste Quartal 2020 auf den 27. April 2020 vorzuverlegen, um den Markt über die Finanzergebnisse des Unternehmens möglichst zeitnah zu informieren.

Das astronomische Ausmass des wirtschaftlichen Schadens, den ein Shut-Down des gesellschaftlichen Lebens aufgrund der Corona-Virus verursacht, nimmt mit dieser Mitteilung erste Umrisse an. Und adidas ist nicht das einzige Unternehmen, das davon betroffen ist. Insidern zufolge soll auch Konkurrent Puma einen Kredit im dreistelliger Millionenhöhe beantragt haben.

Kommentar verfassen

Dokumentation zur Formatierung von Datum und Uhrzeit Metawert mit Rückruf vorbereiten

error: Content is protected !!
de_DEDeutsch
Nach oben blättern