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Tragischer Tod von Gino Mäder überschattet die Tour de Suisse 2023

Auf der 5. Etappe der Tour de Suisse 2023 gerät der Schweizer Radrennfahrer Gino Mäder auf der Abfahrt vom Albulapass von der Strasse und stürzt zu Tode. Das gesamte Fahrerlager, die Teams, der Veranstalter und die Öffentlichkeit sind zu tiefst erschüttert. Die Tragödie ist kaum zu fassen.

Tödliche Unfälle im Strassenradsport sind zur unglücklichen Gewissenheit geworden. In unregelmässigen Abständen lassen Radrennfahrer ihr Leben auf der Strasse, denn Strassenradrennfahrer sind ziemlich schutzlos einwirkenden Kräften gegenüber. Auf der anderen Seite liefern sich Radrennfahrer auf Abfahrten irrsinnige Wettrennen mit Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h, die selbst für Motorradfahrer mit Schutzausrüstung und Automobilisten gefährlich sind.

Eine solche gefährliche Abfahrt wartete denn auch an diesem Donnerstag auf die Rennfahrer. Sie führte als Abschluss der Etappe vom Albulapass runter nach La Punt im Oberengadin. Dabei soll heutigen Erkenntnissen zufolge Gino von der Strasse abgekommen sein und eine Böschung runtergestürzt. Ob und inwiefern Magnus Sheffield, der ebenfalls einen Sturz erlitt und mit einer Gehirnerschütterung und Prellungen ins Spital musste, in den Unfall verwickelt war, ist Gegenstand der laufenden Untersuchungen der Polizei und Staatsanwaltschaft. Tagessieger Remco Evenepoel äusserte sich nach dem Rennen sehr kritisch zur Abfahrt am Ende der Etappe: „Eine Bergankunft wäre problemlos möglich gewesen. Es war keine gute Entscheidung, uns diesen gefährlichen Abstieg hinunterfahren zu lassen“, schrieb der 23-Jährige auf Instagram. Zum Zeitpunkt seiner Stellungnahme lag Gino noch im Spital.

Der Erste, der bei der Unfallstelle ankam, war Tour-Arzt Roland Kretsch. Wie er gegenüber Blick äusserte, war Gino Mäder nie bei Bewusstsein gewesen. Er hatte Gino Mäder ohne Puls angetroffen und während 25 Minuten reanimiert, bis sein Puls wieder schlug. Anschliessend wurde er mit der Rega ins Spital Chur geflogen und auf die Intensivstation gebracht. Leider verstarb er kurze Zeit später im Spital und erlag seinen Verletzungen, die er sich beim Sturz zugezogen hatte.

Als Folge der Tragödie wurde das ursprünglich geplante Rennen am Folgetag ausgesetzt. Die letzten Kilometer vor dem Zielort Oberwil-Lieli werden als Trauerfahrt durchgeführt. Dabei entschieden sich auch drei Teams, die Tour de Suisse sofort zu verlassen. Da ist zum einen das Team Bahrain Victorious, für welches Gino Mäder fuhr. Das Team schreibt unter anderem als Reaktion auf Gino’s Tod: Unser gesamtes Team ist erschüttert über diesen tragischen Unfall, und unsere Gedanken und Gebete sind in dieser unglaublich schwierigen Zeit bei Ginos Familie und seinen Angehörigen.“ Neben Mäders Rennstalls Bahrain Victorious ziehen sich auch Intermarché-Circus-Wanty aus Belgien und das Team Tudor Pro Cycling der Schweizer Radlegende Fabian Cancellara.

Über die Tour de Suisse und den Schweizer Radsport ist ein dunkler Schatten aufgezogen, der die Erinnerung an den Anlass und sein Image, aber auch des nationalen Sportes trüben und verändern wird. Auch wenn die Teams und Fahrer und auch die Zuschauer wieder zum normalen Alltag übergehen, bleibt doch ein dunkler Schatten zurück. Man muss hoffen, dass der Tod Gino’s nicht umsonst war und man wenigsten Lehren aus diesem tragischen Ereignis zieht, wenn es um die Streckenplanung eines Radrennens und um Risiken für die Fahrer im Strassenradsport ganz allgemein geht.

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