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Sportler werden zum Opfer des Ukraine-Krieges

Wladimir Putin

Bild aus besseren Tagen: Der Westen hofierte den russischen Machthaber Wladimir Putin, um an sein Geld zu kommen (FIFA-Präsident Gianni Infantino (li, Schweiz) und Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin (re, Russland) / Quelle: IMAGO/ULMER Pressebildagentur)

Am 24.02.2022 startete Russland unter der Führung von Wladimir Putin einen Krieg gegen die Ukraine, die sich als Teil Europas versteht. Dafür haben wir im Westen kein Verständnis und verurteilen das Vorgehen Russlands scharf. Noch nie dagewesene Sanktionen in der Geschichte Europas und der Nato sollen Russland stoppen. Selbst ein dritter Weltkrieg droht. Doch nun werden Sportler zu offiziellen Zielscheiben des Kriegs.

Man kann für alles Verständnis haben, aber man muss nicht alles gut heissen, auch nicht, was der Westen tut. Niemand im Westen hat Verständnis für das Vorgehen von Wladimir Putin, der seine Truppen in den Krieg gegen die Ukraine und die demokratische Ideologie des Westens schickt. Für die Grausamkeit und das Leid dieses Krieges gibt es keine Worte. Wladimir Putin will das Zeitrad zurückdrehen und die Verhältnisse zur Zeit der Sowjetunion in den 70er Jahren wiederherstellen und dies zu jedem Preis, doch das geht nicht. Die Zeit schreitet immer voran, auch wenn der Mensch es nicht will. Seitens des Westen versucht man mit den schärfsten Sanktionen in der Geschichte Europas, diesen Wahnsinn zu stoppen, doch bisher ohne Erfolg. Wladimir Putin lässt sich von wirtschaftlichen Sanktionen nicht beirren. Dieser Mensch lebt nach anderen Massstäben. Doch nun internationale Sportler und Events für die Politik des Westens zu instrumentalisieren, halte ich für wenig erfolgreich und aus menschlicher Sicht für falsch. Was können denn russische Sportler dafür, dass die Regierung ihres Heimatlandes einen Krieg  anzettelt. Der vermutete Einfluss von Sportlern, Sportverbänden und Funktionären auf Wladimir Putin wird vom Westen masslos überschätzt. Die bisherigen Reaktionen der russischen Regierung auf solche Strafmassnahmen: Keine. Der bisherige Erfolg von Sanktionen gegen Sportler: Null.

Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew

Man kann Wladimir Klitschko gut verstehen, der zusammen mit seinem Bruder Vitali in der Hauptstadt Kiew ausharrt und dem Angriffskrieg der Russen trotzt, wenn er, getrieben von Wut und Verzweiflung, den Westen, Europa, dazu ersucht, sich gegen die russischen Athleten zu stellen, in der Hoffnung, den Kreml damit zu beeinflussen. In seiner dramatischen Lage hat man nichts zu verlieren und versucht alles in die Wagschale zu werfen, um sich erfolgreich gegen den Krieg der Russen zu wehren. Aber Europa und der Westen sollte bei allem Unrecht das Russland und die russische Regierung verübt, auch noch Mass halten und nicht noch den Krieg auf den Sportplatz ausbreiten. Der hat dort echt nichts verloren. Und die Wirkung solcher Sanktionen bei der russischen Führung ist gleich Null! Die Klitschko-Brüder sind jetzt schon die Widerstands-Ikonen dieses unfairen Kriegs gegen ihr Land.

„Ich habe nichts persönlich gegen die Athleten, aber ich habe sehr viel gegen die Aggression des russischen Präsidenten Putin und seine Kriegsmaschine“, sagte der 45-Jährige Wladimir Klitschko im Interview mit der britischen Zeitung „Mirror“. Russland von allen Wettbewerben auszuschließen, sei kein Akt der Aggression. Russische Athleten würden ihre Regierung dann fragen, weshalb niemand mehr gegen sie antreten wolle. Sanktionen auf verschiedensten Ebenen, auch im Sport, seien sehr wichtig. „Wir müssen diesen Krieg stoppen, im Namen des Friedens“, sagte der Ex-Profi.

Nochmals: Ich kann Wladimir Klitschko sehr wohl verstehen und wir alle sind zumindest im Geiste an seiner Seite und an der Seite seines Bruders. Aber ich bin davon überzeugt, dass solche Sanktionen bei der russischen Führung nichts bewirken werden. Denn Putin missbraucht diesen Krieg und das Leid und auch die negativen Folgen für Europa, um Druck auf Europa und den Westen auszuüben, und dazu ist ihm jedes Mittel Recht. So ein berechnender und kaltschnäuziger Mensch nimmt alles in Kauf, um sein Ziel zu erreichen, gleich wie.

Die FIFA und UEFA haben am 28. Februar Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine von allen Wettbewerben ausgeschlossen. Daher entschied die FIFA, dass die für den 24. März angesetzte Partie Russland gegen Polen nicht stattfindet und die Auswahl um Robert Lewandowski ohne Spiel in die zweite Playoff-Phase einzieht. Dort treffen die Polen am 29. März auf den Sieger der Partie zwischen Schweden und Tschechien. Russland hat gegen den Ausschluss vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Einspruch eingelegt.

Die Reihe der Sanktionen, die gegen russische Sportler, Funktionäre und Sportverbände ausgeübt werden, ist zahllos, doch ich will an dieser Stelle nur zwei aktuellere Meldungen aufgreifen, die diese Problematik wiederspiegeln, nämlich der Rauswurf von Nikita Mazepin aus dem Formel-1-Team und und die lebenslange Sperre von Anatoli Tymoschtschuk.

Rauswurf von Nikita Mazepin aus dem Formel-1-Rennstall Haas
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich der Formel-1-Rennstall Haas von seinem russischen Rennfahrer Nikita Mazepin trennt. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine trennte sich das Team vom russischen Hauptsponsor Uralkali und dem Piloten Nikita Mazepin. Die Trennung von Mazepin sowie Uralkali sieht Teamchef Günther Steiner als absolut alternativlos an. Am Tag nach der russischen Invasion habe er mit Team-Eigentümer Gene Haas schon beim Frühstück sofort angefangen, über die Folgen für das Team und die Zusammenarbeit nachzudenken. Für ihn war klar: „Da muss man Konsequenzen ziehen.“ Es dauerte dann aber noch einige Tage bis zum Abschied – den Mazepin als „nicht fair“ bezeichnete. „Es gab keinen rechtlichen Grund, der das Team dazu befähigt hätte, meinen Vertrag aufzulösen“, sagte Mazepin am Mittwoch. Ob er Mazepin als Opfer sehe und Mitleid habe, findet Steiner „schwierig zu sagen“, äussert er sich im Interview mit RTL/ntv. Ihm tue es „immer leid, wenn man so etwas machen muss.“ Steiner weiter: „Die äußeren Umstände, die weder ich noch er ändern können, sind halt so. Damit muss man leben und weitermachen. Ich sehe das als Teil des Lebens.“ Das wirkt schon etwas scheinheilig.

Nikita Mazepins Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Der russische Formel-1-Rennfahrer ist enttäuscht, dass sich Haas von ihm getrennt hat. Rund zwei Wochen vor dem Saisonstart der Formel 1 in Bahrain steht er ohne Cockpit da. Zwar verstehe er die Komplikationen, schrieb er in einem Statement, „aber die Regelungen der FIA und mein Wille, die vorgeschlagenen Konditionen zu akzeptieren, um weiterzumachen, wurden komplett ignoriert und es gab keinen Prozess bei diesem einseitigen Schritt“, erklärte der 22-Jährige, der ankündigte, in den kommenden Tagen mehr sagen zu wollen.

Der Automobil-Weltverband FIA hatte russischen Fahrern die Teilnahme an FIA-Wettbewerben wie der Formel-1-Weltmeisterschaft trotz der russischen Invasion in der Ukraine als neutrale Sportler erlaubt – unter der Voraussetzung, dass „sie sich ausdrücklich zur Einhaltung der FIA-Grundsätze des Friedens und der politischen Neutralität verpflichten“.

Erschwerend an der Sache wird wohl die Rolle von Mazepins Vater gewesen sein. Mazepins Vater Dmitri war mit seinem Unternehmen Uralkali nicht nur Haas-Sponsor – von dem man sich ebenfalls getrennt hat – sondern auch ein Bekannter Putins, noch während des Krieges hat er sich mit dem russischen Präsidenten getroffen, so heisst es.

Auch die Tatsache, dass sich Nikita Mazepin nicht gegen den Krieg und Putin stellt, schadete ihm. Öffentlich hat sich Nikita Mazepin zudem bislang nicht gegen den von Russland initiierten Krieg oder gegen Putin positioniert. Auf seinem Instagram-Account existiert weiterhin ein Foto, mit dem er Putin zum Geburtstag gratuliert – dass er das Bild nicht löscht, hat ihm eine Menge Kritik eingebracht.

Nikita Mazepin ist ganz klar ein Opfer dieses Krieges Russlands gegen die Ukraine. Er hatte sich nichts zu schulden kommen lassen, das einen Rauswurf rechtfertigt. Doch das Haas-Team fürchtet wahrscheinlich einen Schaden am Image und den Verlust weiterer Sponsoren, wenn es sich nicht klar gegen Russland stellt. Die FIA hatte sich vorbildlich verhalten und den Athleten nach wie vor eine Chance gegeben. Im Falle von der Trennung des Teams von Urakali als Hauptsponsor kann man wirklich Verständnis haben, bei der Trennung von Mazepin kann man sich sehr wohl auf die Seite des Rennfahrers stellen, der sich rechtliche Schritte vorbehält.

Anatoli Tymoschtschuk erhält lebenslange Sperre
Ja, viele werden sich fragen, wer Anatoli Tymoschtschuk ist. Anatoli Tymoschtschuk war früher der Captain der ukrainischen Nationalmannschaft. Der ehemalige ukrainische Fussball-Superstar hat trotz Aufforderung darauf verzichtet, Russlands Krieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Die Folge: Der ukrainische Verband hat den 42-Jährigen nun lebenslang für sämtliche Tätigkeiten im heimischen Fussball gesperrt. Tymoschtschuk habe weder eine öffentliche Erklärung zum Krieg abgegeben noch seine Arbeit als Assistenztrainer beim russischen Klub Zenit St. Petersburg beendet, liess der Verband verlauten. Ihm werden alle in der Ukraine errungenen sportlichen Titel aberkannt. Tymoschtschuk ist mit 144 Länderspielen deutlich vor Andrej Schewtschenko der Rekord-Internationale der Ukraine. Er spielte unter anderem 4 Jahre für Bayern München. Zudem werde dem ehemaligen Bayern-Star (2009 bis 2013 beim Rekordmeister) per sofort die Trainerlizenz entzogen. 

Sicherlich, man kann die Position des ukrainischen Fussballverbandes gut verstehen und nachvollziehen, doch wie gesagt, es ist Politik, die nun auf dem Fussballplatz ausgetragen wird und die sollte dort eigentlich nichts verloren haben. Wenn der ukrainische Fussballverband westliche Werte vertreten wollte, müsste er auch die Meinungsfreiheit des ehemaligen ukrainischen Fussballstars respektieren, gleich ob sie ihm gefällt oder nicht.

Freiheitliche Werte nicht aus Wut über Bord werfen
Man gewinnt keinen Krieg, indem man Unschuldige verfolgt und ächtet. Der russische Krieg gegen die Ukraine ist ein Krieg Putins gegen den Westen, dessen demokratische Weltanschauung und seine Werte. Je mehr Opfer Putin schaffen kann, umso eher erreicht er sein Ziel, zumindest scheint dies das Kalkül des russischen Machthabers zu sein. Wenn der Westen nun Opfer auf Seiten der Russen schafft, verbessert dies weder die Situation der Ukraine noch ändert dies etwas am Einzug der russischen Armee. Wir sollten uns nicht von diesem Krieg dazu anstiften lassen, selbst Krieg gegen Russen zu führen. Damit beraubt uns Putin um unseren freiheitlichen und christlichen Werte und macht uns zu Mittätern des Krieges. Wenn der Westen etwas gegen Putin ausrichten will, dann muss er die Sanktionen weiter verschärfen und sich Gedanken darüber machen, ob er nicht doch in den Krieg einziehen muss, denn ob dieser seine indirekte Drohung eines Atomkrieges wirklich wahr macht ist fraglich, denn das wäre auch sein eigener Untergang und der Untergang des russischen Volkes.

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