Sha’Carri Richardson holt Gold über 100 m an der WM 2023 in Budapest

Im Vorfeld des mit Spannung erwarteten 100 m-Finals wurde viel über die möglichen Siegerinnen spekuliert. Zuoberst auf der Liste stand die 10-fache Goldmedaillengewinnerin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika, die trotz ihrer 36 Jahre ausserordentlich fit und schnell ist. Doch Shericka Jackson war meiner Meinung nach die klare Favoritin. Sie lieferte mit einer Zeit von 10.79 Sekunden auch die beste Zeit im Halbfinal. Die junge Sha’Carri Richardson aus den USA hatte man eigentlich nicht wirklich auf der Rechnung, obwohl sie auch im Halbfinale brillierte und nach einer Aufholjagd – sie scheint keine wirklich gute Starterin zu sein- eine Wahnsinnszeit lief. Man hätte sie vielleicht als Geheimtipp gehandelt, wenn m an sich bewusst gemacht hätte, dass sie im April mit 10.57 Sekunden die zweitschnellste Zeit aller Zeiten lief und sie mitunter das Diamond League Meeting in Doha mit 10.75 Sekunden gewann und die amerikanische Meisterschaft mit 10.71 Sekunden.

So reihten sich die 8 Finalistinnen auf der Startlinie auf und alle Reporter und Zuschauer hatten ihre Blicke auf Shelly-Ann Fraser-Pryce gerichtet, die mit ihren gelb-orange-rot gefärbten Haaren im Feuerlook zeigte, wie sie für den Sieg „brannte“. Der Startschuss fiel und die Jamaikanerinnen stürmten los, dicht gefolgt von Marie-Josée Ta Lou von der Elgenbeinküste, die seit Jahren zu den absoluten Top 5 zählt. doch plötzlich kam auf der äusseren rechten Bahn Sha’Carri Richardson angebraust und liess alle stehen – es gab kein Halten mehr. sie lief mit deutlichem Abstand einer Weltrekordzeit von 10.65 Sekunden über die Ziellinie und holte die Goldmedaille wieder in die USA zurück. Die Überraschung standen so ziemlich allen ins Gesicht geschrieben. doch diese junge Läuferin hat das Zeug zu einem neuen Weltrekord. dieser sieg ist schlicht bewundernswert und ergreifend.