Seit dem 16. Mai 2020 ist der Fachhandel um einen neuen Shop reicher. Der „2nd Peak“ bietet Outdoor-Bekleidung und -Ausrüstung aus zweiter Hand an. Besteht ein Bedürfnis nach gebrauchten Outdoor-Artikeln und dies nachhaltig? Secondhand-Läden sind in der Regel Nischengeschäfte und leben von der Motivation der Betreiber. Aus diesem Grund ist wohl auch der 2nd Peak noch mehr ein Projekt, schliesslich handelt es sich beim Start-Up um einen Pop-Up-Store, der während 9 Monaten seine Existenzberechtigung an prominenter Lage an der Europa-Allee in Zürich erprobt.
Unweit der grossen Konkurrenz – der 3000 m2 grosse Transa-Shop „herrscht“ in unmittelbarer Nähe – hat die Gründerin und passionierte Bergsportlerin, Isa Schindler, ihren 2nd Peak eröffnet. Die Lage ist gut. In unmittelbarer Nähe des Zürcher Hauptbahnhofes, an welchem täglich über 300’000 Personen frequentieren, stehen die Chancen gut, dass auch der eine oder andere Passant ihr neues Geschäft entdeckt und sich dafür begeistern kann oder es zumindest weitererzählt.
Vielfacher Nutzen
Bei 2nd Peak geht es auch darum, verschiedenen Interessengruppen zu dienen, dem einen, der seinen überfüllten Kleiderschrank etwas erleichtern und zu Geld machen will, dem anderen, der eine Outdoor-Ausrüstung günstig ersteigern will und zuletzt der Gesellschaft, um etwas der sinnlosen Kleider-Verschwendung entgegenzusetzen. 2nd Peak schreibt uns dazu:
«Ich schaute in meinen Kleiderschrank und konnte mich gleich selbst an der Nase nehmen. Als begeisterte Bergsportlerin verfüge ich über ein Arsenal an hochwertiger Funktionsbekleidung und kaufe trotzdem ab und an wieder mal etwas Neues. Vielen meiner Bergkollegen geht es genauso. Fast alles ist noch viel zu gut für den Müll und trotzdem zieht man es nicht mehr an. Also hängen die Teile einfach nur im Schrank», erzählt Isa Schindler, wie sie ins Grübeln kam. Outdoor Bekleidung ist robust und langlebig gemacht und wurde grundsätzlich für Profis konzipiert. Am Ursprung stand die Funktionalität. Getragen wird sie heute aber von allen, die es sich leisten können und sich damit in ihrem Stil und Selbstausdruck bestätigt fühlen. Man braucht sich bloss im Unterland umzuschauen, um die zahlreichen Überlandabenteurer und Stadtindianer sogar im Business-Alltag zu entdecken, die dem Urban Outdoor Fashion Trend frönen. Nicht selten dient ein Kauf dem Wunsch, seinem Traum ein Stück näher zu kommen – zum Beispiel einen Marathon zu laufen oder einen bestimmten Berg zu besteigen. Und so ist der nächstgelegene Berg der Kleiderberg. «Bei Outdoor Bekleidung ist Second Use besonders sinnvoll. Sie ist beständig, hat einen längeren Modezyklus, ist in der Entsorgung im Vergleich z.T. höchst problematisch – und sie ist teuer.» Auf das Problem und die Marktlücke aufmerksam geworden, entschied sich Isa Schindler, die Sache selbst in die Hand zu nehmen: «Mein Ziel ist es möglichst viel gute Outdoorbekleidung im Kreislauf zu halten und neuen Besitzern zugänglich zu machen. 2nd Peak ist meine Antwort zum Outdoor Fashion Waste. Mein Traum wird wahr!»
Man darf gespannt sein, wie sich das Geschäft für Isa Schindler entwickelt. Wir drücken die Daumen dazu. Für Neugierige und Interessierte: Bis zum 30. Mai gibt es mehr Erlös für Verkäufer und mehr Rabatt für Käufer!