Marcel Hirscher startet am Sonntag beim Riesenslalom-Rennen in Sölden sein Comeback 5 Jahre nach seinem Rücktritt vom Profisport. Dabei startet er zum einen für das niederländische Team und zum andern dank der neu eingeführten Wildcard kurz nach dem 30. Startplatz.
Die Ankündigung von Marcel Hirscher, 5 Jahre nach seinem Rücktritt vom Profisport wieder in den Ski Alpin Weltcup zurückkehren, ist schon einige Monate alt. Doch mit seinem Entscheid, ob er bereits beim Eröffnungsrennen in Sölden mit dabei sein werde, liess er sich bis vor einer halben Stunde noch Zeit. Offensichtlich ist er nach 5 Jahren Pause vom alpinen Skizirkus nicht mehr auf der sportlichen Höhe seiner ehemaligen Verfassung. Es soll ja keine Blamage werden. Oder ist das alles bloss ein PR-Gag? Ohnehin kann man sich fragen, was die Rückkehr soll, denn mit 35 Jahren gehört er sportlich schon bald zum alten Eisen. Dabei ist ganz witzig, dass er nicht für sein ehemaliges Austria Team an den Start geht, sondern für das niederländische Rennteam. Grund dafür ist, dass Marcel Hirscher eine niederländische Mutter hat und den Jungtalenten im österreichischen Skiteam nicht den Platz nehmen wollte. Die Wildcard wurde von der FIS (Internationaler Skiverband) – ihm zuliebe? -kurz vor der Saison eingeführt. Mit dieser kann sich Hirscher einen vorderen Startplatz kurz nach der Startnummer 30 sichern, so heisst es. Diese „Bevorzugung“ ist insbesondere beim Deutschen Skiteam ziemlich auf Unmut gestossen. Verschiedene Vertreter bemängeln die Art und Weise, wie diese Wildcard von der FIS ohne Rücksprache mit Fahrern und Teams eingeführt wurde, über die Köpfe der Athleten hinweg. Das hat für Unmut gesorgt. Allzu viel erwarten darf man wahrscheinlich ohnehin nicht. Der Weltcup Rekordhalter wird wahrscheinlich keine Rekorde aufstellen, aber er ist ein unglaublicher Publikumsmagnet. Sein Ziel ist es, seiner Aussage nach, nicht den Weltcup wie früher zu dominieren, sondern Familie, Sport und Business unter einen Hut zu bekommen. Sicherlich nutzt Hirscher seine Präsenz im Skisport, um seine Skimarke „Van Deer“, die er nach seinem Rücktritt gegründet hat, zu pushen. Wo Hirscher sportlich steht, wissen wir nach dem Riesenslalom Rennen am Sonntag in Sölden.