Zan Kranjec siegt beim Riesenslalom in Adelboden

Im ersten Lauf konnten die Favoriten auch bei hervorragenden Bedingungen nicht vollends überzeugen. Der von Grippe geschwächte Alexis Pinturault befand sich auf Rang 11, Henrik Kristofferson ein Platz vor dem Franzosen. Loic Meillard konnte als einziger der Top-Sieben-Gruppe überzeugen und wurde dritter nach dem ersten Lauf. Bärenstark war dann die Fahrt von dem Italiener Luca de Aliprandini, der mit seiner engagierten Fahrweise an die Spitze fuhr. Dass sein Landsmann Giovanni Borsotti, der mit Startnummer 53 das Rennen in Angriff nahm, als Zweiter den ersten Lauf beendete, war eine Überraschung.

Im zweiten Lauf wurde der Hang etwas schattiger und der Kurs technisch anspruchsvoller gesetzt. Der Österreicher Roland Leitinger war nach dem ersten Lauf auf Rang 27 zu finden und legte einen sensationellen zweiten Lauf hin, besonders im Schlussteil und machte bemerkenswerte 21 Plätze gut. Alexander Aamot Kilde bewies mit seiner Leistung, dass er ein ausgezeichneter Allrounder geworden ist. Von Platz 16 schaffte er es auf Rang fünf nach dem zweiten Lauf. Der nach ihm startende Franzose Victor Muffat-Jeandet war ganze zwei Hundertstel schneller als der Norweger und teilte mit Henrik Kristoffersen, der im zweiten Lauf auch nicht so angriffslustig unterwegs war, wie man dass von ihm kennt, das Podest. Lucas Braathen und der bis dahin bester deutscher Fahrer Alexander Schmid verloren besonders in der unteren Streckenpassage zu viel Zeit und fielen zurück.

Dann startete der Kroate Filip Zubcic seinen zweiten Lauf und fuhr von Beginn an voll am Limit und hielt bis zum Schluss diese Fahrweise aufrecht, was ihn an die Spitze katapultierte. Danach war Zan Kranjec an der Reihe. Der Slowene legte gegenüber Zubcic noch einen Zacken zu und hatte seinen Vorsprung bis zur dritten Zwischenzeit auf fast sieben Zehntel ausgebaut. Auch wenn er im Schlusshang damit zu kämpfen hatte, sich in der Spur zu halten, übernahm er dennoch die Führung.

Nach ihm starteten Mathieu Faivre (FRA), der zu verhalten fuhr, Erik Read (CAN), der schon bei den ersten Toren Mühe bekundete und die Schweizer Hoffnung Loic Meillard, dem es schlichtweg an Aggressivität oder Siegeswillen fehlte, weshalb die drei nichts mit dem Podestplätzen zu tun hatten.

Giovanni Borsotti, der daraufhin den zweiten Lauf in Angriff nahm, schien etwas übermotiviert zu agieren und fuhr nicht mehr so geschmeidig wie im ersten Lauf. Rang 14 im Schlussklassement ist dennoch ein beachtliches Resultat.

Dann war es Zeit für den Besten des ersten Laufes, Luca de Aliprandini. Würde der Italiener seinen ersten Weltcupsieg bei einem Riesenslalom feiern können? Nach den ersten Toren schien alles wie am Schnürchen zu laufen und Luca vergrösserte seinen Vorsprung bis zur zweiten Zwischenzeit auf drei Zehntel. Doch danach unterlief ihm bei einem folgenden Rechtsschwung ein Innenskifehler und er schied unglücklich aus. Das war bitter für ihn. Doch dies wiederum bedeutete Sieg für Zan Kranjec beim Riesenslalom in Adelboden.

Schlussrangliste beim Riesenslalom der Männer in Adelboden:

1. Zan Kranjec (SLO)                                      2:27.90 Min.
2. Filip Subcic (CRO)                                     + 0.29 Sek.
3. Victor Muffat-Jeandet (FRA)                  + 0.64 Sek.
4. Henrik Kristoffersen (NOR)                    + 0.64 Sek.
5. Alexander Aamodt Kilde (NOR)             + 0.66 Sek.
6. Roland Leitinger (AUT)                           + 0.91 Sek.
7. Ted Ligety (USA)                                      + 0.95 Sek.
8. Mathieu Faivre (FRA)                             + 1.01 Sek.
9. Fabian Wilkens Solheim (NOR)           + 1.19 Sek.
10. Alexis Pinturault (FRA)                          + 1.21 Sek.