Djokovics Nervenkrimi gegen Cerundolo in Roland Garros

Novak Djokovic hat 2024 mehr zu kämpfen denn je. Nicht nur, dass er mit seinen 37 Jahren körperlich immer wieder an seine Grenzen kommt, sondern vor allem mental macht dem Rekordhalter die Motivation zu schaffen. Sein Fokus liegt heute eher bei seinem Familienleben denn auf sportlichen Erfolgen, doch für Grand Slams und die Olympiade will er sich noch ins Zeug legen. Ob das noch reichen wird?

2024 war bisher nicht das Jahr des Grand Slams-Rekordhalter Novak Djokovic. Kein turnier hat er gewonnen, sondern da und dort ist er rausgefault, wie man es nicht von ihm kannte. Er gestand in Interviews ein, dass er mit seiner Motivation zu kämpfen habe und genau das ist in der Regel der Anfang vom Ende. Wie will jemand die besten besiegen, wenn er keine Lust mehr darauf hat. doch er bei den French Open bäumt er sich auf, er will hier punkten. Will er auch wirklich siegen? Gegen den Italiener Lorenzo Musetti musste er über 5 Sätze bis morgens um 3 Uhr spielen, um den Sieg sicher zu machen. Sicherlich erschöpft und müde kam er nun in den Achtelfinal an, um gegen den bissigen Argentinier Francisco Cerundolo zu kämpfen. Obwohl der erste Satz deutlich mit 6:1 an Djokovic ging, vermochte das Resultat nicht zu überzeugen. Und so kam es, wie es kommen musste. Djokovic liess nach und erlaubte sich Fehler, die man sich auf diesem Niveau nicht erlauben darf. Zugegeben, er hatte auch mit seiner Physis zu kämpfen und benötigte zu Beginn seinen Physiotherapeuten auf dem Platz, doch das hilft nicht als Entschuldigung im Turnier. Und alsbald drehte das Spiel zugunsten des aggressiv aufspielenden Argentiniers, der hier nichts zu verlieren hatte und seine Chance witterte. Doch Novak Djokovic ist nicht umsonst der erfolgreichste Tennisspieler der Welt. In den vergangenen Jahrzehnten musste er sich immer wieder aus so einer Krisensituation befreien, sich aufrappeln, sich zusammenreissen und nochmals alles geben. Diese unglaubliche mentale Stärke von ihm hilf ihm auch gegen Cerundolo. Nicht nur konnte er Cerundolo im vierten Satz wieder Paroli bieten, sondern er vermochte das match beim Stand von 5:5 wieder zu seinen Gunsten zu drehen und mit 7:5 den fünften Satz zu erzwingen. Das war für den jungen Cerundolo mental ein herber Rückschlag, von dem er sich nicht mehr erholen sollte. Djokovic spielte in den Sätzen 4 und 5 wieder maximal präzise, raffiniert und überlegen und erlaubte sich keine grösseren Fehler mehr, vor allem war er aber mental zu 100% auf dem Platz, was in den Sätzen 2 und 3 nicht der Fall war. So vermochte der Serbe das nervenaufreibende Match noch zu drehen, gegen Cerundolo zu siegen und in den Viertelfinal einzuziehen. Doch ob dies für den Finaleinzug reichen wird, ist höchst fraglich. Nur wenn Djokovic auf seinem höchst möglichen Niveau spielt, hat er gegen seine nächsten Gegner eine Chance und das wird 2024 schwierig.

Hat Ihnen unser Artikel gefallen? Wenn ja, dann unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit mit einer Spende!
Did you like our article? If so, then support our journalistic work with a donation!

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

error: Content is protected !!
en_USEnglish
Scroll to Top