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Wimbledon 2019: Federer verpasst seinen 9. Titel

Nach zwei Wochen spannender und unterhaltsamer Begegnungen auf Wimbledon Courts mit manchen Kuriositäten wartete am Sonntag das Endspiel auf uns mit den beiden besten Spieler der Welt: Novak Djokovic (1) und Roger Federer (2). Und es sollte ein beeindruckendes Match werden. Dafür verantwortlich zum grossen Teil Roger Federer, der am Tag zuvor schon ankündigte, dass er quasi nichts zu verlieren habe und alles geben werde, um den Pokal zu gewinnen, schliesslich wird er mit seinen 37 Jahren bzw. 38 Jahren im August auch nicht jünger.

Federer dominant, Djokovic solide
Und wie man Roger Federer kennt, spielte er von Beginn weg dominant auf, mit starken Aufschlägen und schnellen Vorstössen ans Netz, die er mit Winnern abschloss. Doch Djokovic war jetzt nicht einfach wer, er ist nicht umsonst die Nummer 1 der Welt. Die Präzision, mit welcher er Bälle platziert und seine läuferischen Stärken, mit welchen er sämtliche Bälle holt, sind einzigartig. Das Spiel der beiden kann man nicht mit den Spielen zuvor vergleichen: Die beiden spielen in einer ganz eigenen Liga, da hat es höchstens für Nadal noch Platz. Das Publikum seinerseits war klar aufseiten des Schweizers, der von den Zuschauern getragen wurde. Und er belohnte dieses mit beeindruckenden Winnern, mit welchen er Djokovic schlug. Doch Djokovic’s Grundlinienspiel vorbildlich und superpräzise, sehr hart zu knacken. Entsprechend war der erste Satz hart umkämpft und eng. Erst im Tie-Break konnte Djokovic Federer breaken und den Satz für sich entscheiden. Eine erste Vorentscheidung? Nein, wohl kaum, denn im Anschlusssatz ging Djokovic geradezu unter, machte dumme Fehler und wurde von Federer zweimal gebreakt, was zum eindrücklichen 6:1 für Federer führte. Satzausgleich.

Zurück zum ersten Satz
Als wollte man den ersten Satz wiederholen, spielten die beiden das Spiel des ersten Satzes im dritten Satz wieder. Starkes Grundlinienspiel von Djokovic, starkes „Surf and Volley“ von Federer mit der Wiederholung des Tie-Breaks zugunsten des Serben. Nun lag Federer wieder hinten und musste beide folgende Sätze gewinnen, wollte er den Pokal erobern. Das nennt man Druck. Doch Federer hatte nun wirklich nichts mehr zu verlieren und holte sich im vierten Satz schnell ein Break. Djokovic konnte von 2:4 noch auf 4:5 aufschliessen, doch es reichte nicht mehr, um das 6:4 zugunsten von Federer abzuwehren. Der letzte und entscheidenden Punkt, wie könnte es anders sein, wieder durch einen starken Volley von Federer gewonnen.

Der 5. Satz: Kampf bis ins Extremste
Vor Beginn des Turniers hatte man das Regelwerk dahingehend verändert, dass der letzt Satz bis maximal auf 12:12 Sätzen gespielt werden kann und dann der Entscheid im Tie-Break gesucht werden muss. Grund dafür soll das letztjährige Halbfinalspiel von Finalist 2018 Kevin Anderson gewesen sein, der im Halbfinale bis 24:26 spielen musste und deshalb angeblich völlig erschöpft ins Finale kam. Bis zum Finalspiel musste die Regel aber nie angewendet werden, das höchste der Gefühle war ein 8:6 im fünften Satz bei den vorangegangenen Spielen. Doch im Finale der Herren 2019 kam die Regel erstmals zur Anwendung, denn die Begegnung der beiden war so knapp, dass auch hier zum dritten mal das Tie-Break entscheiden musste. Ärgerlich insbesondere für die Federer-Fans und natürlich für ihn selbst, war die Tatsache, dass Roger Federer zweimal einen Matchball hatte und den „nur“ zu verwandeln brauchte und es dann nicht schaffte. Exemplarisch auch der zwölfte Satz von Djokovic, den er kaum gewinnen konnte, x-mal hatte Federer das Advantage erspielt und hätte um ein Haar mit 12:11 zu seinen Gunsten zum 13:11 aufgespielt, doch der Serbe gab nie auf, bewundernswert. Die Hartnäckigkeit und Ausdauer der beiden Ausnahmeathleten einfach phänomenal. Und auch hier sollte es kommen, wie die Sätze zuvor. Im Tie-Break schaffte Djokovic ein Mini-Break, das er nicht mehr hergab. Beim Stande von 6:3 im Tie-Break schlug Federer auf, um wieder aufzuholen, doch der Return von Djokovic parierte Federer ungewollt mit dem Holz und der Ball flog in die Höhe. Vorbei. Doch kein Jubeln oder Aufschreien von Djokovic und auch Federer ganz ruhig. Djokovic konnte das Match und seinen Sieg noch gar nicht fassen und Federer den Verlust dessen nicht, denn man muss es sagen, Federer war, über das ganze Spiel gesehen, stärker, besser, präsenter und dominanter. Er machte mehr Winner, zeigte sagenhafte Aufschläge und einzigartige Volleys, doch das nützte ihm am Ende nichts, denn das Resultat war es, das am Ende zählt. Und da hat Djokovic mit Ruhe und Beständigkeit immer gut gearbeitet, um in allen Tie-Breaks – es waren deren drei – zu siegen und damit das Match zu gewinnen.

Das Finale von Wimbledon 2019 war eines der spannendsten und unterhaltsamsten in der Geschichte des Turniers mit zwei würdigen Gegnern, die das beste Tennis der Gegenwart spielen.

Matchstatistik

Kriterien
Novak Djokovic
Roger Federer
Asse
10
25
Doppelfehler
9
6
Erster Aufschlag
136/219 (62%)
127/203 (63%)
Gewinn erster Aufschlag
101/136 (74%)
100/127 (79%)
Gewinn zweiter Aufschlag
39/83 (47%)
39/76 (51%)
Netzpunkte gewonnen
24/38 (63%)
51/65 (78%)
Breakpunkte gewonnen
3/8 (38%)
7/13 (54%)
Abwehrpunkte gewonnen
64/203 (32%)
79/219 (36%)
Winners / erfolgreiche Schläge
54
94
Unerzwungene Fehler
52
62
Total gewonnene Punkte
204
218
Gelaufene Strecke
5623.5 m
5810.3 m

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