Tsitsipas wirft Federer aus den Australian Open

Ein hochspannendes Match hat im heutigen Achtenfinale der Australian Open einen verdienten Sieger hervorgebracht: Stefanos Tsitsipas. Der junge Grieche – er ist erst 20 Jahre alt – und aktuelle Nummer 14 der Weltrangliste fand sich im Spiel keinem Geringeren gegenüber als seinem Idol Roger Federer, der hier antrat, um zu gewinnen. Viele hatten den jungen Griechen als Underdog auf der Rechnung und schätzten seine Chancen wohl als nicht zu gross ein. Umso schöner die Überraschung für die Griechen, die für ihren Kämpfer tobten.

Alles eine Frage der Nervenstärke
Das Spiel war zum grossen Teil und über weite Strecken sehr ausgeglichen. Ein cool auftretender Roger Federer traf auf einen mutig aufschlagenden Tsitsipas, der keine Angst davor hat, auch beim zweiten Aufschlag volles Risiko zu gehen. Der erste Satz war knapp und führte ins Tie-Break, das Federer nach zähem Ringen mit 13:11 gewann. Hier war es die gewohnte Nervenstärke von Federer, die ihm zum Durchbruch verhilf. Der junge Grieche hatte mit dem Verlust des ersten Satzes noch während des ganzen zweiten Satzes zu kämpfen. Holte Federer seine Spiele in kurzer Zeit und geradezu mühelos, musste Tsitsipas mitunter beinahe 10 Minuten kämpfen, um sein Spiel durch zu bringen. Beim Spielstand von 5:5 im zweiten Satz schien sich Tsitsipas zu fangen und konnte zwei Punkte im Spiel von Federer gewinnen, was ihm offensichtlich enorm Auftrieb gab. Er glich plötzlich mühelos in 80 Sekunden zum 6:6 aus. Mental wieder gestärkt schien sich die Partie nun zu Gunsten von Tsitsipas zu drehen. Er holte sich kurzerhand das zweite Tiebreak mit 7:3.

Tsitsipas trumpft auf
Nun hatte Tsitsipas leicht Aufwind. Immer wieder brillierte er mit sagenhaften Aufschlägen und im dritten Satz plötzlich mit beeindruckenden Passierbällen, die den schon bereits gewonnen geglaubten Punkt von Federer zunichte machte. Es war zu grossen Teilen ein mentaler Kampf der beiden. Doch Federer zeigte sich bis zuletzt kämpferisch. Der Durchbruch schien geschafft, als es Tsitsipas schaffte, den dritten Satz etwas unerwartet mit 7:5 zu holen, ohne dass wieder ein Tie-Break notwendig war. Dabei half ihm auch sein Mut, immer wieder ans Netz zu stürmen und dort zu punkten.

Federer kämpferisch
Federer zeigte sich stets variabel und kämpferisch, aber es waren auch zahlreiche Fehlschläge von ihm zu sehen, die ihm in seinen besten Jahren wahrscheinlich nicht passiert wären. Man darf dabei nicht vergessen, dass Roger Federer bereits 37 Jahre alt ist und damit zu den ältesten Spieler der ATP gehört. Tsitsipas war spritzig, frisch, jung, frech, dynamisch, aggressiv, wenngleich es ihm an Erfahrung fehlte und er mit einer gewissen Nervosität zu kämpfen hatte.

Tennis-Gott auf seiten des jungen Griechen
Der vierte Satz endete wieder, wo bereits zwei Sätze geendet hatten, im Tie-Break. Und die Chancen standen gut, dass Federer die Partie nochmals drehen könnte und es dann über einen zermürbenden 5. Satz gehen würde. Federer zeigte sich zwar angespannt, aber keinesfalls mutlos. Zu viele Partien in seinem Leben hatte er mit dem Rücken zur Wand gestanden und doch wieder gedreht und am Ende den Pokal in die Höhe gestemmt. Doch der Tennis-Gott stand heute wohl auf der Seite des jungen, sympathischen Griechen, der mit seinem mutigen Spiel die Herzen der Zuschauer eroberte und mit sagenhaften 20 Assen brillierte, die auch bei Federer Eindruck hinterliessen. Zuletzt konnte Federer dem Ansturm Tsitsipas nicht mehr entgegenhalten. Mit einem 7:5 im dritten Tie-Break des vierten Satzes holte sich Stefanos Tsitsipas den Sieg im Achtelfinale der Australian Open 2019 gegen Roger Federer und zieht damit nun ins Viertelfinale ein, das am kommen den Dienstag, den 22.01.2019 ansteht.

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