Julian Alaphilippe ist Weltmeister

Das Rennen startete mit 174 Fahrern im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola auf einen 28.68 km langen Rundkurs, den es 9 Mal (insgesamt 258.2 km) zu bewältigen galt und der über zwei anspruchsvolle Steigungen mit bis bis zu 13% Gefälle zwischen Ponte und Mazzolano und bis zu 14% Gefälle von Isola auf den Cima Gallistena aufwartete.

Kurz nach dem Start löste sich eine Gruppe aus 7 Fahrern aus dem Feld, um eine aussichtlose Attacke zu starten. Dennoch zeigten sich vor allem der Deutsche Jonas Koch und der Norweger Torstein Traeen hartnäckig und entschlossen, bis sie schliesslich dennoch nach 190 km wieder vom Feld eingeholt wurden. Nun war das Rennen neu lanciert.

Nun begann der Kampf der Nationen. Wechselseitig zogen Franzosen, Belgier und Briten davon, um das Feld mehr und mehr auszudünnen, denn ein Grossteil der Fahrer vermochte das Tempo nicht mehr mitzugehen. Rund 40 Km vor dem Ziel startete der diesjährige  Gewinner der Tour de France, Tadej Pogacar, eine Attacke am Mazzolano-Anstieg und wartete darauf, dass ihm andere folgen würden. Trotz zwischenzeitlich 22 Sekunden Vorsprung wurde der Slowene 20 Kilometer vor dem Ziel vom Feld wieder eingeholt. Nun starteten auch Favoriten wie Tom Dumoulin oder der „Hai von Messina“ Vincenzo Nibali einen Angriff, doch der Fluchtversuch gelang nicht. Das Feld verkleinerte sich nach und nach, da die Helfer der Favoriten sich verausgabt hatten und das Rennen vorzeitig beendeten. Nun wartete der Cima Gallistena zum letzten Mal an diesem Tag auf die Fahrer. Rund 17 km vor dem Ende startete Michal Kwiatkowski einen Angriff. Ihm folgten Alaphilippe, Roglic, van Aert, Van Avermaet und der Schweizer Hirschi. Kurz vor dem Gipfel im letzten Anstieg spurtete Alaphilippe seinen Kontrahenten davon und vermochte 8 Sekunden Vorsprung herausfahren und vergrösserte diesen bis auf 14 Sekunden. Er schaute andauernd nach hinten, um sich zu vergewissern, dass sein Abstand gross genug war und um zu sehen, wie sich seine Gegner verhalten würden. Schliesslich begnügten sich die Verfolger mit einer silbernen und bronzenen Medaille. Der französische Kapitän und Sieger der Tour de France 2019, Julian Alaphilippe, konnte seinen unglaublichen Weltmeister-Titel feiern und tritt damit in die Fussstapfen eines berühmten Bernhard Hinaud. Van Aert begann den Sprint, Hirschi vermochte ihm zu folgen und Kwiatkowski versuchte es auch noch, doch der Sprint endete im Finish, wie er begonnen hatte und hob Wout van Aert auf den Platz 2 und Marc Hirschi auf Platz 3. Mit dem gleichen Rückstand von 24 Sekunden musste sich Michal Kwiatkowski mit dem 4. Platz begnügen, er war nur einen Hauch hinter Hirschi geblieben.