Es könnte nicht widersprüchlicher sein: Die Winter werden immer kürzer, die Sommer immer länger und der Skimarkt schrumpft und schrumpft und doch finden sich immer wieder neue Skibauer und Unternehmer, die das Wagnis eingehen wollen, eine neue, eigene Skimarke auf den Markt zu bringen. Im bündnerischen Disentis wurde im Frühling 2018 die neue Skimarke „Anavon“ aus der Taufe gehoben, nun startet sie in ihren ersten Winter. Ich habe die Macher dahinter getroffen und Anavon etwas näher kennengelernt.
von Rolf Fleckenstein
Anavon bedeutet im rätoromanischen „vorwärts“. Insbesondere aus Sicht des romanisch sprechenden Skientwicklers Simon Jacomet, der nach seinem Abgang bei der Marke Zai bei der neugegründeten Anavon Ski AG eine neue Aufgabe gefunden hat, klingt der Name wie ein persönlicher Aufruf und beschreibt den Aufbruch in eine neue Ära. Den aus Disentis stammenden Simon Jacomet werden vor allem Insider aus der Skibranche kennen: Der Künstler und Skibauer, der seine Kreativität seit Jahrzehnten im Skibusiness auslebt, sei es früher bei der Marke Salomon oder sei es später (von 2003 bis 2017) bei der von ihm kreierten Marke Zai, ist wohl einer der kreativsten und innovativsten Skikonzepter der Gegenwart. Seine Skikreationen gehen häufig genug an die Grenzen des Machbaren und allzu gerne versucht er, diese Grenzen zu überschreiten. Gleich ob er einen Ski mit einem Skikern aus Stein kreiert, gleich ob er einen Ski mit einem Loch in der Mitte des Skis erschafft, gleich ob er Skier mit ungewohnten Formen entwickelt, er macht es möglich, dass seine originellen Skikonzeptionen sowohl auf der Piste als auch im Pulverschnee funktionieren. Seine Ideen sind häufig genug verrückt und unnachahmlich einzigartig. Es ist klar, dass ein Mensch wie Simon Jacomet, der ein halbes Leben seinen künstlerischen Skikreationen verschrieben hat, nicht von einem auf den anderen Tag das Skibauen aufgeben mag.
Als Erschaffer der Marke Zai hatte er in den letzten Jahren keine Freude gehabt, da er zusehen musste, wie es mit der Marke und dem Unternehmen bergab ging. Auch wenn er dazu nur beschränkt Einfluss nehmen konnte, schliesslich war der Skibauer „nur“ für das Produkt zuständig und nicht für die Vermarktung oder die Finanzen der Firma, doch es fuchst ihn noch heute, wie er mir im persönlichen Gespräch verriet, dass man es bei der Zai AG nie zustande gebracht hatte, rentabel zu werden und trotz toller Skiprodukte den Geschäftserfolg zu realisieren. Die Schliessung der Fabrik in Disentis im März 2018 war…
es folgen noch folgende Abschnitte:
- Die Gründer oder wie das Dreierteam entsteht
- Die Macher von Anavon ergänzen sich gut
- Die Zukunft und die Ziele von Anavon
- Und schon wieder ein einzigartiges Skikonzept
- Die Einschätzung zu Anavon
Der bildreiche Artikel ist in der Heftausgabe enthalten und umfasst 6 ganze Seiten ohne Werbung.