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Swiss Sailing League: Mit Spannung geht es aufs Finale zu

Mit viel Schwung, Ehrgeiz und Hoffnung starteten die teilnehmenden 36 Segelclubs der Swiss Sailing League im Frühjahr ins neue Jahr, um 2019 bei der Schweizer Segelliga gut abzuschneiden. Dabei kann man nach einem einzigen oder nach zwei Rennen wie bei der Swiss Sailing Super League noch nicht allzu viel sagen, denn es finden ja nochmals zwei Rennen statt, die zwischen dem 24. August und dem 6. Oktober in Davos, Zürich, Spiez und Neuchâtel ausgetragen werden. Da werden die Karten nochmals neu gemischt und die Ranglisten nochmals deutlich verändert.  Doch die eine oder andere kleine Überraschung lässt sich bereits jetzt schon ausmachen.

Super League: Romands liegen vorne
In der Super League liegen die Romands aktuell ganz vorne. Das ist bei den Genfern nicht ganz so überraschend, fahren sie doch schon seit Beginn der Liga ganz vorne mit, doch beim Club Bordée de Tribord – La Neuveville, der am Bielersee zu Hause ist, ist das doch etwas erstaunlich, kämpften sie doch noch vor einem Jahr darum, nicht in die Challenge League abzusteigen. Dafür müssen die neu aufgestiegenen Clubs, der Segel Club Cham, aktuell Rang 8, der Club Nautique de Pully, aktuell auf Rang 10, und der Zürcher Segel Club, aktuell auf dem letzten und 12. Platz, darum kämpfen, dass sie nicht gleich wieder in den Abstieg geraten. Entsprechend darf man für die zweite Phase der Swiss Sailing Super League einige heisse Regatten erwarten, denn die Clubs vom Bodensee werden wieder etwas Boden gut machen wollen, die Westschweizer Clubs, die aktuell an der Spitze sind, werden den Platz verteidigen wollen, und die Clubs am unteren Ende der Tabelle werden alles unternehmen, um nicht in den Abstieg zu geraten insbesondere die neu aufgestiegenen Clubs der Super League. Insbesondere der Kampf an der Spitze dürfte äusserst spannend werden auch gerade deshalb, weil sich die vordersten Clubs auch automatisch für die internationale SAILING Champions League qualifizieren.

Wir haben uns mit den Skippern der beiden führenden Clubs unterhalten und sie auf die Saison in der Swiss Sailing League befragt. Zum einen haben wir mit Lorenz Kausche, vom Bordée de Tribord – La Neuveville, ein kurzes Interview geführt.

Lorenz Kausche, Skipper, Bordée de Tribord - La Neuveville (BT)
Crew Bordée de Tribord - La Neuveville (BT)

Wie zufrieden sind Sie mit der Saison, wurden Ihre Erwartungen erfüllt?
Wir sind überaus zufrieden, insbesondere da wir ja nicht als einer der grossen Favoriten starteten, sondern in den vergangenen Saison immer um den Abstieg kämpfen mussten. In Brissago gingen wir ohne Druck ins Rennen und nahmen Lauf um Lauf. Nachdem wir in Brissago Erfolg hatten, nahm der Druck zu. Würden wir wieder um den zehnten oder elften Platz kämpfen oder würden wir uns halten können? Aus diesem Grund waren wir mit dem 4. Rang beim zweiten Rennen in Sisikon sehr zufrieden.

Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die nächsten Rennen?
Was das Rennen in Zürich betrifft, ist es schwierig, eine Prognose zustellen, da das Wetter unvorhersehbar ist und wenn man einen schlechten Lauf erwischt, ist es fast nicht mehr möglich, den wieder wett zu machen, denn oft hat es schwachen Wind und man kann nicht so viele Läufe machen. In Zürich darf man sich wenige Fehler erlauben. Für das Finale in Neuenburg bin ich zuversichtlich, denn zum einen segelt das Team, mit welchen wir in Brissago gewonnen haben, und zum anderen geniessen wir einen gewissen Heimvorteil, da wir auch in Neuenburg trainieren. Ein Platz unter den Top 5 ist unser Ziel und das scheint uns auch realistisch. Angesichts unserer Clubgrösse wäre ein Podestplatz sowie die Teilnahme an der Champions League ein Traum.

Welche Vorbereitungen haben Sie bis jetzt getroffen und was werden Sie vielleicht für die kommenden beiden Rennen noch ändern?
Wir trainieren häufig und seit Jahren mit den Bielern zusammen, das ist sicherlich ein Grund für unseren Erfolg. Dabei trainieren wir blockweise mit kurzen Trainingseinheiten, bei denen wir Manöver trainieren. Wichtig ist es, eine gute Grundgeschwindigkeit zu entwickeln. Deshalb nehmen wir auch an anderen längeren Regatten teil. Für die nächsten Rennen werden wir nichts ändern. Von Grund auf wurden die vier Rennen aufs ganze Team aufgeteilt. Damit will man das Team erweitern und immer Einsatzkräfte fördern für den Fall, dass jemand ausfällt. Aufgrund dessen haben sich zum einen Automatismen eingespielt und zum anderen kennen wir das Boot gut.

Wer wird Sieger der Swiss Sailing Super League?
2019 wird Société Nautique de Genève ganz klar Sieger. Sie sind jedes Jahr gut dabei, doch der Regattaclub Bodensee hat dieses Jahr Mühe, auf Touren zu kommen und dieses Jahr ist die Westschweiz am Zug.

Zum anderen haben wir auch mit Skipper Nicolas Anklin von der Société Nautique de Genève ein kurzes Interview geführt.

Nicolas Anklin der Société Nautique de Genève (SNG)
Crew der Société Nautique de Genève (SNG)

Wie zufrieden sind Sie mit der Saison, wurden Ihre Erwartungen erfüllt?
Im Moment sind wir zufrieden. Unser erstes Ziel war es, uns in der Champions Sailing League für den Final in St. Moritz zu qualifizieren und das ist uns gelungen. Unser zweites Ziel war es, nach der Hälfte der Saison gut in der Swiss Sailing Super League klassiert zu sein, damit wir auch für die Champions League des nächsten Jahres qualifiziert sind. Und das haben wir bis jetzt erreicht, von daher sind wir im Moment ganz zufrieden.

Nun stehen die Regatten in Zürich und Neuchâtel an und von Zürich wissen wir, dass der Wind etwas „verrückt“ sein kann, von daher ist das Rennen für uns nicht das Leichteste, das kommt. Unser Ziel ist es, sehr beständig zu bleiben, d.h. unter den ersten drei zu landen und ein schlechtes Resultat zu vermeiden.

Wie verlief Ihre Vorbereitung für die Rennen und was werden Sie für die anstehenden Rennen verändern?
Wir haben das Setup nicht verändert, wir haben uns vor und zu Beginn der Saison in Italien und der Schweiz gut vorbereitet. Und im Moment erholen wir uns und sammeln Kraft für die anstehenden Wettbewerbe.

Was planen Sie für Ihre Finalteilnahme bei der Champions League in St. Moritz?
Ich persönlich werde nicht daran teilnehmen, es ist die Crew, die bereits in Palma bei der Qualifier-Runde dabei war. Unser Ziel ist es, die Champions League zu gewinnen, besonders, da wir letztes Jahr etwas frustriert darüber waren, dass wir Zweiter wurden.

Challenge League: Aufsteiger stark
Es ist klar, dass sich die Liga zwischen der obersten und der untersten Liga am stärksten aus Auf- und Absteigern zusammensetzt, im Falle der Challenge League sind es die Hälfte der Clubs. Spannend sind gerade die Kämpfe um den Tabellenplatz dieser Liga-Neulinge. Nach der ersten Regatta in Lugano zeigen die Aufsteiger eine starke Leistung. Der Circolo Velico Lago di Lugano mit einem 8. Platz und der Segelclub Hallwil mit einem 9. Platz beweisen, dass es ihnen mit dem Aufstieg aus der Promotion League ernst ist und sie keine Lust haben, wieder abzusteigen. Eine besonders starke Leistung zeigte der Segelclub Tribschenhorn Luzern, der mit vier 2. Plätzen und einem Sieg von insgesamt neun Rennen den stolzen 4. Tabellenplatz holte, das ist sicherlich eine beeindruckende Leistung. Andererseits zeigen zwei Absteiger, der Zürcher Yacht Club und der Cercle de la Voile de Neuchâtel, dass sie an der Challenge League keinen Geschmack finden wollen und mit den aktuellen Rängen eins und drei machen sie deutlich, dass sie wieder in die Super League zurück wollen. Einzig der Yacht-Club Kreuzlingen wird sich ernsthaft Sorgen machen müssen. Nach dem letztjährigen Abstieg in die Challenge League müssen die Bodensee-Segler nun einen weiteren Abstieg fürchten, legen sie nicht einen deutlichen Zahn zu. Mit vier Siegen ist der reinen Damenmannschaft der Seglervereinigung Thalwil ein echter Coup gelungen. Nun wird es in den kommenden zwei Rennen spannend: Kann Kreuzlingen seinen drohenden Abstieg verhindern, kann Thalwil seinen Aufwind halten und können die Absteiger Zürich und Neuchâtel den Aufstieg schaffen. Und welche Überraschungen warten noch auf uns?

Mara Bezel von der der Überraschungsmannschaft der Seglervereinigung Thalwil stellte sich ebenfalls unseren Fragen:

Mara Bezel, Seglervereinigung Thalwil (SVT)
Crew der Seglervereinigung Thalwil (SVT)

Wie zufrieden sind Sie mit der Saison, wurden Ihre Erwartungen erfüllt?
Wir sind sehr zufrieden, wir hatten ja bis jetzt einen Event und mit dem zweiten Rang in Lugano haben wir unsere Erwartungen übertroffen. Es war eher unerwartet, da wir letzte Saison um den Klassenerhalt kämpfen mussten.

Welches Ziel verfolgen Sie bei den nächsten beiden Rennen? Wie sehen Sie Ihre Chancen?
Das ist schwierig zu sagen. Wir sind eine reine Frauencrew und sobald es mehr Wind hat, sind wir im Nachteil, weil wir zu leicht sind. Bei weniger Wind haben wir bessere Chancen, deshalb kommt es bei uns sehr auf die Wetterbedingungen an. Wir geben einfach unser Bestes und sehen dann, was dabei rauskommt. Wenn es läuft, dann läuft es.

 Wie haben Sie anhin trainiert und was verändern Sie auf die nächsten Rennen hin?
Im Winter haben wir unser Wintertraining gemacht und das haben wir je nach Wetter auch durchgezogen. Mit anderen Clubs des Seebeckens haben wir mit Bojen trainiert und kurze Läufe durchgeführt, um Manöver zu trainieren. Während der Saison trainieren wir mehrheitlich in Thalwil und legen auch dort Wert auf Manöver, denn bei den kurzen Läufen der Liga ist es wichtig, dass die Manöver sitzen.

 Wer wird Sieger der Challenge League 2019?
Es war jetzt erst ein Rennen, zwei kommen noch, da kann noch alles passieren. Das ist das Coole an der Swiss Sailing League, dass bis am Ende alles offen ist.

Was ist ihr Ziel 2019? Aufstieg?
Es wäre zwar cool, wenn wir es schaffen würden, aufzusteigen, aber das ist jetzt kein Ziel, dass wir uns zu Beginn der Saison gesetzt haben. Wir machen mit, um Spass zu haben und je besser es lauft, desto mehr Spass macht es normalerweise. Wir nehmen es, wie es kommt. Mit Rückblick auf die letzte Saison haben wir uns keine allzu grossen Ziele gesteckt.

Promotion League: Lust auf mehr
Auch die Promotion League verspricht einige Überraschungen. Insbesondere der Basler Segel Club, aktuell auf Rang drei, und der Cercle de la Voile d’Estavayer, aktuell auf dem zweiten Platz zeigen mit ihren starke Leistungen in der ersten Runde, dass sie Appetit auf mehr haben. Segeln sie so erfolgreich weiter, ist ihnen der Aufstieg in die Challenge League sicher. Dasselbe Ziel verfolgt offensichtlich auch der Yacht-Club Luzern. Der Absteiger der letzten Saison will unbedingt wieder zurück in die Challenge League, was er mit seinem eindrücklichen Platz 1 unter Beweis stellt. Ganz anders geht es dem Yachting Club CERN. Der Club fiel letzte Saison auf den letzten Platz der Challenge League und musste in der Folge absteigen, doch mit dem aktuellen Platz droht ein weitere Abstieg und ein Fall aus der Swiss Sailing League, das kann ja nicht das Ziel sein. Die Genfer werden sich im nächsten Rennen deutlich steigern müssen, wollen sie das Schlimmste vermeiden. Da den Clubs nur noch das Rennen am Thunersee zur Verfügung steht, wird diese Regatta entscheidend sein. Ganz anders wird es dem Aufsteiger Cercle de la Voile de Villeneuve gehen, der mit einem hervorragenden 4. Tabellenplatz sogar Chancen für einen weiteren Aufstieg hat.

Insgesamt zeigte sich in der ersten Hälfte der Saison ein spannendes Auf und Ab in der Tabelle. Das hält die Spannung für die zweite Hälfte der Swiss Sailing League, die am 24.08.2019 beginnt, weiter hoch.

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