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Verfehlte Ziele beim Traumfinale an der SAILING Champions League in St. Moritz

Bei prächtigem Wetter und besten Windbedingungen – Malojawind mit bis zu 19 Knoten – lieferten sich am Wochenende in St. Moritz die 24 besten Segelclubs aus 10 Nationen vor herrlicher Kulisse zahlreiche Rennen, um den besten Segelclub der Welt zu erkoren. Am Ende gewann der mit der Wildcard gesetzte australische Segelclub Royal Sydney Yacht Squadron vor dem Norddeutschen Regatta Verein und dem dänischen Segelclub Kaløvig Bådelaug. Die mitunter topgesetzten Schweizer Segelclubs konnte ihren eigenen Erwartungen nicht gerecht werden. Das zeigt wie nahe Sieg und Niederlage in diesem international top besetzten Feld beieinander liegen. 

Vor einigen Tagen hatten wir Nicolas Anklin von der Société Nautique de Genève auf die bevorstehende Finalteilnahme an der Sailing Champions League in St. Moritz befragt. Obwohl er persönlich nicht teilnehmen konnte, sprach er davon, dass sein Club das Finale gerne gewinnen möchte, schliesslich hatten sie ein Jahr zuvor den Sieg knapp mit dem Erreichen des zweiten Platzes verpasst. War das überheblich? Nein, gar nicht, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Société Nautique de Genève zu den besten Segelclubs der Schweiz zählt und sie die Qualifikation in Palma de Mallorca anfangs Mai mit einem starken 4. Rang von 26 teilnehmenden Clubs schafften. Unter diesen Voraussetzungen hatte man unbedingt Grund für Optimismus. Der 23. und damit vorletzte Rang dieses hervorragenden Clubs wird seinen Leistungen schlicht und ergreifend nicht gerecht.

Insgesamt hatten sich wohl alle Schweizer Segelclubs, die am Finale der Sailing Champions League teilnehmen konnten, sicherlich mehr erhofft. Umso ernüchternder musste das Finale für viele von ihnen ausgegangen sein, doch das gehört zum Sport dazu.

Ich hatte die Gelegenheit, mit den Skippern der  zwei bestplatzierten Schweizer Segelclubs zu sprechen, Tom Rüegge von der Seglervereinigung Kreuzlingen (SVKr) und Stefan Seger vom Regattaclub Oberhofen (RCO).

Tom Rüegge, Seglervereinigung Kreuzlingen (SVKr)

Interview mit Tom Rüegge, Seglervereinigung Kreuzlingen (SVKr)

Wie zufrieden sind Sie mit dem 6. Rang. Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?
Einerseits sind wir sehr zufrieden, das Rennen war insgesamt sehr eng, der St. Moritzersee ist sehr anspruchsvoll und es ist schwierig, konstant gute Leistungen zu erzielen, doch das haben wir weitgehend geschafft, wenn man die Resultate der 17 Rennen betrachtet, doch ein Wermutstropfen bleibt, denn es fehlten nur 5 Punkte, um bei den Finalläufen mit dabei zu sein und das war sicherlich sehr schade.

Welche Erwartungen hatten Sie?
Wir fuhren voll auf Sieg und gingen dazu mehr Risiken ein, denn man hat bei solch einer Challenge einfach nichts zu verlieren, man muss alles geben. Nun hat es leider ganz knapp nicht für die Finalläufe gereicht.

Was sagen Sie zu den anderen Schweizer Teams?
Wir waren sehr überrascht, besonders wenn man an die guten Qualifikationsresultate der Schweizer Segelclubs denkt. Man ging davon aus, dass das Niveau in der Schweiz sehr hoch ist, und dann sind die erzielten Ränge der Clubs insbesondere der Société Nautique de Genève (SNG) (23. Rang) und dem Regattaclub Bodensee (RCB) (22. Rang) sehr ernüchternd. Doch das zeigt eben auch, wie nahe Sieg und Niederlage in diesem Finale beieinander liegen.

Was sind Ihre nächsten Ziele?
Nun für die Sailing Champions League müssen wir uns ja in der Schweiz in den kommenden Rennen der Swiss Sailing League zuerst einmal qualifizieren. Dabei fuhr das erste Team einen guten 2. Rang heraus, das zweite Team einen achten Platz. Wir fahren immer auf Sieg, doch die beiden Teams fahren ausserhalb der Swiss Sailing League auf unterschiedlichen Bootstypen. Dort ist nun die Saison vorbei, daher legen wir den Fokus nun auf die verbleibenden Rennen der Swiss Sailing League.

Stefan Seger vom Regattaclub Oberhofen

Interview mit Stefan Seger, Regattaclub Oberhofen (RCO)

Wie zufrieden sind Sie mit dem 12. Rang. Wurden Ihre Erwartungen erfüllt? Und was sagen Sie insgesamt zum Finale der Sailing Champions League?
Wir traten mit demselben Team an wie beim zweiten Rennen der Swiss Sailing Super League in Sisikon, bei welchem wir den 2. Platz errangen, und dem Qualifikationsrennen der Sailing Champions League in St. Petersburg, bei welchem wir die Qualifikation mit dem 5. Platz schafften. Leider konnten wir unsere Leistungen dieser Rennen nicht abrufen. Wir hatten uns Chancen für einen Platz im ersten Viertel des Feldes (Rang  1-6) ausgerechnet, doch zu Beginn harmonierten wir zu wenig gut. Wir konnten uns dann steigern und haben zwei Laufsiege erzielt und hatten den Eindruck gewonnen, dass wir auf Augenhöhe mit internationalen Teams segeln. Doch die Leistungen müssen konstant sein. Bei so einem topbesetzten Feld kann man sich keine Fehler erlauben.

Auf dem St. Moritzersee herrscht ein ziemliches Gedränge, das ist viel grösser als auf anderen Seen, da kann es schnell passieren, dass bei einem Manöver andere Schiffe durchschlüpfen können und an dir vorbeiziehen. Das Niveau ist sehr hoch, doch es macht auch sehr viel Spass, denn das Publikum ist attraktiv und die Organisation des Finals war schlicht und ergreifend super!

Insgesamt bot das Finale doch einige Überraschungen: Erstmals gewann ein australisches Team die Sailing Champions League, die Italiener gingen erstmals leer aus (erstmals kein Podestplatz) und die topgesetzten Schweizer Segelclubs, die in den vergangenen drei Jahren immer auf dem Podest anzutreffen waren, verfehlten eine Topplatzierung. Doch das ist kein Grund für Trauer. Viel eher ist das ein guter Grund, sich in den kommenden Rennen der Swiss Sailing League in die Riemen zu legen und die Qualifikation für die nächste Sailing Champions League zu erreichen. Bald gilt es, erneut die Segel zu hissen. Ahoi.

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