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Winter-Olympiade 2014 in Sotschi: Putin zeigt versöhnliche Geste

Gerade in den letzten Tagen und Wochen hatten verschiedene hochrangige westliche Politiker der Winterolympiade in Sotschi eine Abfuhr erteilt. Allen voran hatte der Deutsche Präsident Joachim Gauck eine Reise nach Sotschi ausgeschlagen und wurde damit zitiert, dass er Putin nicht das Gefühl geben wollte, dessen Verhalten bezüglich Menschenrechte zu uhnterstützen. Die Vize-Präsidentin der Europäischen Kommission schloss sich diesem „Olympia-Boykott“ mit Verweis auf die Menschenrechtssituation Russlands an. Ebenso erteilte der Französische Staatspräsident eine Absage. Der amerikanische Präsident liess ausrichten, er werde keine hochrangigen Politiker nach Sotschi schicken, das sei gar nicht geplant gewesen, ohne aber auf die Menschenrechtssituation anzuspielen. In der Kritik steht Russland in den Augen der westlichen Politiker unter anderem wegen seines Anti-Homosexuellen-Gesetzes. Ob es richtig ist, die Olympischen Winterspiele für politischen Einfluss zu benutzen, ist aus sportlicher Sicht sicherlich fraglich. Sport sollte nichts mit Politik zu tun haben.

Begnadigung als versöhnliche Geste an den Westen gewertet
Nachdem Russlands Duma eine Massenamnestie beschlossen hatte, verkündete Putin nächstentags an einer Pressekonferenz überraschend, dass er den inhaftierten Michail Chodorkowski, der in den Augen des Westens als politischer Gefangener galt, begnadigen werde. Auch die inhaftierten Pussy Riot- und Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten sollten freikommen. Gesagt, getan. Einen Tag danach, am 20.12.2013, wurde Chodorkowski aus dem Straflager entlassen, der seinerseits unverzüglich nach Deutschland reiste. Vom Westen wird das Verhalten Putins als versöhnliche Geste gewertet, als Versuch, die westlichen Politiker wieder zu besänftigen, denn der Erfolg der Winterolympiade sei ihm angeblich ein grosses persönliches Anliegen. Gerade in der jüngsten Vergangenheit drohte der politische Boykott Überhand zu nehmen und alles andere rund um die Winterolympiade in den Schatten zu stellen.

Sport und Politik
Der freigelassene Chodorkowski meinte an seiner ersten Pressekonferenz nach seiner Freilassung, dass man die Olympischen Winterspiele in Sotschi nicht boykottieren solle, es gehe hier um Sport und nicht um Politik. Diese Einstellung ist angesichts seines Prozesses und seiner 10-jährigen (in den Augen des Westens ungerechte) Haftstrafe geradezu bewundernswert, für jegliche Rachegelüste und jeglichen Boykott-Aufruf von ihm hätte man in seiner Lage Verständnis. Doch er hat Recht, denn er denkt und handelt wie jemand, der für den Sport lebt. Die Winterolympiade in Sotschi sollte auf keinen Fall für politische Zwecke missbraucht werden, sonst läuft die Olympiade Gefahr an internationalem Ansehen und Bedeutung zu verlieren, wodurch der Sport nachhaltig Schaden nehmen könnte. Die Winterolympiade in Sotschi sollte einzig und alleine im Zeichen des Sportes stehen. Es ist daher nicht verwunderlich und wahrscheinlich auch richtig, dass die neutrale Schweiz mit ihren beiden Bundesräten Didier Burkhalter und Ueli Maurer in Sotschi präsent sein werden, auch wenn es aus unterschiedlichen politischen Lagern unterschiedliche (Pro- und Contra-) Meinungen dazu gibt. Der Sport darf nicht zum Spielball von politischen Machtspielen werden, sonst beerdigt man ihn. Dennoch darf man jetzt schon auf die nächsten Reaktionen und Aktionen gespannt sein.

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