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Rabenschwarzer Tag für Roger Federer: Vorzeitiges Aus bei den US Open 2013

Hat ihn die Niederlage in Wimbledon fragil gemacht?

von Rolf Fleckenstein

Wer, insbesondere als Fan, Roger Federer bei seinem Viertrundenspiel gegen Tommy Robredo zuschaute, kam ins Verzweifeln. Man musste zwischen Weinen, Entsetzen und Schreien schwanken, wenn einem Federers Glück und Erfolg auf dem Court irgendetwas bedeutete. Aber verstehen konnte man es nicht. Einen Mann wie Tommy Robredo war für Federer nie ein wirklicher Gegner gewesen, ein Gegner, den er immer sicher bezwingen konnte und dann plötzlich das: Niederlage gegen Robredo und das in „nur“ drei Sätzen. Was für eine Katastrophe. Hatte er den ersten Satz knapp verloren und den Zweiten deutlich, hatte er im Dritten die Chance, mit einem Break in Führung zu gehen und den Satz rasch für sich klar zu machen und das Match noch zu wenden. Der Gegner legte ihm die Chance praktisch hin, doch es wollte einfach nicht gelingen. Dumme Fehler statt Winner. Verzogen, verschlagen, verspielt. Es war zum Haareausreissen und für Federer selbst musste es die reine Hölle sein, denn wenn die Schläge nicht kommen, wie man sie selbst erwartet, steigen die Selbstzweifel, die Ratlosigkeit und die Ohnmacht vor einem ansonsten bezwingbaren Gegner. Und so musste es kommen, wie es kommen musste, es aber niemand ausser Robredos Ecke wollte: Roger Federer verliert gegen Tommy Robredo in drei Sätzen: 6:7, 3:6 und 4:6. Federer hat sich selbst geschlagen und alles dazu getan, dass Robredo siegen musste, das ist das eigentlich Bittere an der ganzen Geschichte.

Was ist los mit Roger Federer? Was ist an diesem Tag geschehen? Es will einem einfach nicht in den Kopf, dass Federer von einem auf den anderen Tag das Spielen verlernt haben soll. An Technik und Physis kann es einfach nicht liegen. Doch wie steht es um seine Psyche und deren Verfassung: Der unbedingte Wille, die Motivation und ein ungebrochenes Selbstvertrauen? Mehr und mehr schimmert ein schlimmer Verdacht durch, wie ich ihn andeutungsweise in meinem Beitrag „Roger Federer – Auf den Spuren von Pete Sampras“ beschrieben habe. Die Niederlage Federers gegen Sergiy Stakhovsky in Wimbledon dieses Jahr zeigt offensichtlich Wirkung und hat offenbar zu einem schweren Bruch des Selbstvertrauens geführt und kann zum seelischen Genickbruch werden, wenn er nicht schleunigst etwas gegen dieses traumatische Erlebnis unternimmt. Ein rein sportliches Training, physiologische Aufbauarbeit, gute Ernährung, usw. werden alleine nicht reichen, befürchte ich. Er muss an die Psyche, die durch die Wimbledon-Niederlage angeknackst worden ist, er muss diese traumatische Niederlage psychologisch bearbeiten und verarbeiten, denn sie hat ihn offensichtlich sehr fragil gemacht. Erst, wenn er sich diesem Trauma der schweren Niederlage stellt und sie richtig verarbeitet, wird diese Zerbrechlichkeit wieder von ihm weichen. Es ist einem so grossartigen Sportler und Tennisspieler wie Roger Federer einfach nur zu wünschen, dass er schnell die richtigen Schritte unternimmt, um dem Abwärtstrend der letzten Monate entschieden und wirkungsvoll entgegenzutreten.

Hier das Video der Pressekonferenz nach dem Spiel

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