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MTB Gröden: Im faszinierenden Reich der Dolomiten

In den Dolomiten kann man eigentlich nichts falsch machen. Cir-Spitzen auf der einen Seite, Schlern und Sella-Stock auf der anderen Seite. Dazu noch fantastische Trails und ein bikender Sommelier garniert mit Craft-Bier. Das klingt schon fast zu genussreich, doch sind es die Zutaten eines einmaligen Bike Trips ins Val Gardena.

Text: Norman Bielig, Fotos: David Karg

Wir sind mit unserem Guide Andrea schon sehr früh am Morgen am Grödner Joch verabredet. Er hat uns einen traumhaften Sonnenaufgang versprochen, und ehrlicherweise sind wir auch noch leicht verträumt. Aber gut. So schultern wir unsere Bikes und steigen an der Passhöhe hinter der Frara-Hütte gut 150 hm hinauf. Wir befinden uns unterhalb einer massiven Felswand mit freiem Blick auf die Passstraße, das Gadertal und die Cir-Spitzen. Vor allem der darunterliegende Trailverlauf hat es uns angetan. In zahlreichen Kurven schlängelt sich dieser zurück auf die Pass-höhe und unsere Vorfreude steigt. Unseren Blick lenkt Andrea nun aber erst einmal wieder in Richtung Gadertal. Genau hinter dem Fanes-Sennes-Massiv steigt die Sonne nun nach und nach in die Höhe und erwärmt unsere Gesichter. Er hatte nicht zu viel versprochen. Erst dieses orangene Leuchten, anschließend das helle Licht, welches sich in den Nadeln der Kiefern bricht.

Ab auf den Cir-Trail
Nun ist es aber an der Zeit zu unserem eigentlichen Ziel zu radeln – dem Cir-Trail. Natürlich nicht ohne auf dem Weg einen kurzen Zwischenstopp an der Frara-Hütte einzulegen, um etwas Koffein zu tanken. Das typische italienische Passrestaurant ist der ideale Ort für eine kurze Pause. Schließlich kann man von hier aus das bunte Treiben am Pass am besten beobachten. Motorradfahrer, Autofahrer, Rennradler, Wanderer und Mountainbiker ganz gemischt und alle wohl gleich beeindruckt vom Panorama.

Es folgen der spannende Rest der Story, eine Bildergalerie, eine Karte und Infokasten mit wertvollen Adressen der Bikeregion.

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Wir lassen uns bequem mit dem Lift bis knapp unter die Cir-Spitzen transportieren. Noch 100 m einrollen und schließlich befinden wir uns mitten drin im Trailvergnügen. Was aus der Ferne schon spaßig aussah, stellt sich als genau das heraus. Eine wilde Kurverei mit zahlreichen Wellen, Anliegern und auch einigen Sprüngen. Der Trail verläuft da-bei nicht stumpf über eine Skipiste, sondern nutzt die Umgebung. Immer wieder verschwindet der Trail hinter massiven Felsen oder kleineren Erhebungen. Im mittleren Teil wurden sogar einige Tables aufgebaut, die für ordentlich Airtime sorgen. Unsere erste Fahrt auf dem Cir-Trail verläuft noch zurückhaltend. Schließlich können unsere Augen nicht so recht vom Panorama ablassen. Wir brauchen sicher 2-3 Fahrten, um uns wirklich ganz auf den Trail fokussieren zu können – und selbst dann müssen wir ab und an anhalten, um unser Staunen zu befriedigen.

Wein & Bike
Zur zweiten Espresso-Pause des Tages erzählt uns Andrea ein wenig von seiner spannenden Jobmischung aus Bikeguide und Sommelier. Im Winter arbeitet er direkt in der Gastronomie und im Sommer bietet er Weinverkostungstouren an. Besonders amerikanische Gäste nähmen dieses Angebot wahr, meint er. Im Grunde liegt es ja auch nah diese beiden Formen von Genuss miteinander zu mischen. Schließlich kommt das Thema Genießen mehr und mehr zurück ins Mountainbiken – wo es vor einigen Jahren noch um Schweiß und Qualen ging, wollen Mountainbiker heute Erlebnisse, Trails und eben auch lokalen Genuss. Was bietet sich da in Italien mehr an als Wein.

Doch neben den leiblichen Genüssen, wollen wir die Bikenden nicht vergessen. Der Cir-Trail ist einer von zwei Trails, die unterhalb der Cir-Spitzen auf uns Biker warten. In Richtung Wolkenstein verläuft noch ein zusätzlicher Flowtrail unter der Dantercepies-Bahn. Beiden Trails merkt man das handwerkliche Geschick ihrer Erbauer an. Der Linie des Berges folgend wurden diese Wege in den Untergrund gelegt. Handwerk-lich wird es auch zum Abschluss unseres Trailtages. Andrea nimmt uns mit nach St. Christina, wo seit 2016 mittlerweile schon das Eguja-Bier gebraut wird. Man wollte der ladinischen Tradition und Kultur treu bleiben und so heißt das Bier eben nach dem Steinadler – diesem kräftigen und für Freiheit stehenden Tier, das hoch über dem Grödner Tal schwebt.

Die Sellaronda, ein Klassiker
Am nächsten Tag unseres Bike-Trips steht für uns ein wahrer MTB-Klassiker auf dem Programm: die Sellaronda. Wir starten unsere Tour bei der Dantercepies-Bahn in Wolkenstein. An der Bergstation angekommen, ziehen wir uns erstmal eine Jacke über. Auf einer Seehöhe von knapp 2’300 Meter ist es so früh morgens noch richtig kalt – selbst wenn die Sonne bereits vom strahlend blauen Himmel lacht. Die erste Abfahrt über das Grödnerjoch Richtung Corvara führt über eine flüssige Freeride-Strecke, auf der nur einzelne schwierige Abschnitte den Flow unterbrechen. In Corvara steigen wir gleich wieder in die Gondel, um nach einer kurzen Abfahrt mit einem weiteren Sessellift auf eine wunderbare Hochebene zu gelangen, die zwischen Naturpark Fanes-Senes und Sella-Gebirgsstock traumhafte Ausblicke auf die schönsten Gipfel der Dolomiten bietet. Die Jacke haben wir mittlerweile wieder in unseren Rucksäcken verstaut, da die Temperaturen schon wieder weit in den zweistelligen Bereich gestiegen sind. Der wunderbare Jägersteig steht nun auf dem Programm. Der naturbelassene Pfad entlässt uns direkt am Passo Campolongo, wo nach Überquerung der Straße schon der nächste Sessellift auf uns wartet.

Abermals erreichen wir mühelos die Bergstation, um uns sogleich wieder ins Vergnügen zu stürzen. Unterschiedliche Varianten stehen am Weg nach Arabba zur Auswahl. Wir versuchen die Schwierigste und kommen ganz gut damit zurecht. Von der Porta Vescovo Bahn geht es auf zum Dach der Tour. Wir wurden zwar bereits vorgewarnt, dennoch sind wir erstaunt, als wir plötzlich direkt gegenüber der Marmolada stehen. Der höchste Dolomiten-Gipfel mit seinem mächtigen Gletscher ist ein echter Hingucker und wird wohl täglich hundertfach fotografiert. Wir machen uns jedoch gleich auf den Weg Richtung Pordoijoch. Der erste Teil der nun folgenden Abfahrt ist eine überaus steile, grobe Schotterstraße, die unsere Bremsen fast zum Glühen bringt. Als Belohnung folgt im Anschluss mit dem Weg Nr. 680, welcher in leichtem Auf und Ab am Hang entlang verläuft, ein weiteres Highlight der Sellaronda. Nun wird es Zeit für eine kurze Pause, die wir an der Rifugio Fodom einlegen, um bei strahlendem Sonnen-schein Apfelstrudel und Espresso zu genießen, ehe wir, selbstverständlich mit Liftunterstützung, den Passo Pordoi bezwingen.

Die Abfahrt nach Canazei kann wiederum auf mehreren Trails erfolgen. Im Fassatal angekommen stellt der gemütliche Radweg eine willkommene Abwechslung dar. Über diesen gelangen wir am Fluss entlang zur letzten Aufstiegshilfe des Tages in Campitello di Fassa. Am oberen Ende der Col Rodella Bahn zeigt sich ein weiteres atemberaubendes Panorama. Langkofel, Plattkofel, Grohmannspitze, Zahnkofel – diese beeindruckenden Felsriesen wirken fast bedrohlich, strahlen aber auch jede Menge Energie aus. Diese Kraft kommt uns sehr gelegen, wartet doch zum Abschluss die größte Herausforderung, mit dem Downhill am „Ciampinoi Freeride Trail“.

Das war’s für dieses Mal. Mit Sicherheit kehren wir aber ins Val Gardena zurück. Die Vielzahl an Aufstiegshilfen, die abwechslungsreichen Trails und vor allem die einzigartige Bergwelt der Dolomiten üben eine Anziehungskraft aus, der wir uns einfach nicht entziehen können.

Region
Gröden liegt in den Südtiroler Dolomiten und ist umgeben von zahlreichen Bergen und Almen. Die malerische Umgebung spricht jeden Outdoor-Freund an. Die Region ist geschaffen für jede Art von Bergsport. Zahlreiche wunderschöne Touren locken Mountainbiker Jahr für Jahr in die Region. Gröden ist rund 400 km / 5. Std. von Zürich, 275 km / 3.5 Std. von München und 120 km / 2 Std. von Innsbruck entfernt.

Bike-Hotels der Region
Bikehotel Linder
Via Nives 36, 39048 Selva (BZ) Südtirol – Italien
Tel. +39 0471 795242
[email protected]
www.dolomites-mtb.com/de/

Hotel Oswald
Meisules Str. 140
39048 Wolkenstein
Südtirol – Italien
Tel. +39 0471 795151
[email protected]
www.hoteloswald.com/

Hotel Digon
Via Digon 22, 39046 Ortisei
Südtirol – Italien
Tel. +39 0471 797266
[email protected]
www.hoteldigon.com

Weitere Bikeregionen & -hotels bei Mountain Bike Holidays unter www.bike-holidays.com

Adressen
Dolomites Val Gardena
Südtirol / Italien
Tel.: +39 0471 777777
E-Mail: [email protected]
www.valgardena.it

Sportguide Bike 1/2020

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