Der SF71H (der Codename des Projektes 669) ist der 64. Einsitzerwagen, der von Ferrari designt und produziert wurde, um die Formel-1 Weltmeisterschaft zu bestreiten. Die Regeländerungen, die letzte Saison eingeführt wurden, hatten signifikante Veränderungen bei der Aerodynamik zur Folge und breitere Reifen mit dem Ziel, die Leistung zu steigern. Dazu wurde der neue 2018-er Ferrari F1-Wagen kreiert, um das Beste aus den gewonnen Erfahrungen des letzten Jahres heraus zu holen. Verglichen mit dem SF70H anno 2017 wurde der Radstand geringfügig verändert und auch die Seiten wurden entlang der Kühlung überarbeitet. Die Federung richtete sich nach der getesteten Praxis, vorne ein Push-rod-Aufhängung bzw. Schubstreben einzusetzen und hinten eine Pull-rod-Aufhängung. Ihr Design und Konzept wurde an die gewonnenen Erfahrungen mit breiteren Reifen angepasst.
Cockpit Schutz
Das neue Halo-System, das den Fahrer im Cockpit-Bereich besser schützen soll, springt als neues Element des Formel-1-Wagens gleich ins Auge. Nach zweijähriger Testphase auf der Strecke hat es nun den Weg ins Regelwerk gefunden, deshalb sind alle Formel-1-Wagen damit ausgestattet. Das Halo-System alleine wiegt 7 kg, durch weitere Anpassungen konnte man das Mehrgewicht noch auf ein Zusatzgewicht von 5 kg runterdrücken und kam nun von anfänglich 728 auf 733 kg minimales Trockengewicht zu stehen.
Power Unit
Die neuen Antriebseinheiten der Formel 1 bestehen aus drei Bausteinen: Dem Verbrennungsmotor mit 1,6 Liter Hubraum, sechs Zylindern und einem Turbolader, der MGU-K, die kinetische Energie in Strom umwandelt und der MGU-H, die ihre Energie aus der Wärmeausdehnung der Auspuffgase gewinnt. Die Anzahl der V6-Motoren, die im Verlaufe der Saison verwendet werden dürfen, ohne dafür eine Strafe zu erhalten, sinkt weiter ab, dieses Jahr von 4 auf 3. Dasselbe gilt für die Anzahl der Turbo-Kompressoren und der MGU-H, dem Energierückgewinnungssystem, das dem Turbo angehängt ist. Jedoch sind nur 2 MGU-Ks, die kinetische Energie in Strom umwandeln, erlaubt. Das gilt auch für die elektronische Kontrolleinheit und die Batterien. Ferrari musste bei der Konzeption des neues Fahrzeuges diese neuen Parameter berücksichtigen.
Technische Informationen | |
Chassis | besteht aus Karbonfaser und einer Honigwaben Composite-Struktur |
Getriebe/Schaltung | Längsgetriebe mit 8 Vorwärtsgängen und 1 Rüclwärtsgang |
Halb-automatisch High Speed, elektronisch kontrollierte Schaltung | |
Hydraulisch kontrolliertes Sperrdifferential | |
Bremsen | Belüftete Karbonbremsen von Brembo mit Brake-by-Wire-System |
Radaufhängung | Karbon Querlenker, Pushrod-Aufhängung (vorne), Pullrod-Aufhängung (hinten) |
Gewicht mit Wasser, Öl und Fahrer | 733 kg |
Technische Informationen Motor | |
Hubraum | 1600 ccm |
Anzahl Zylinder | 6 |
Bohrung | 80 mm |
Hub | 53 mm |
Max. Umdrehungen | 15000 |
Ventile | 4 pro Zylinder |
Einspritzung | Direkt, max. 500 bar |
Benzinfluss | max. 100 kg/Stunde |
Treibstoffmenge | 150 kg |
Technische Informationen ERS-System | |
Batterieleistung | 4 MJ |
Kraft der MGU-K | 120 kW |
Max. Umdrehungen MGU-K | 50’000 |
Max. Umdrehungen MGU-H | 125’000 |