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Olympiade Sotschi 2014: Unkonventionelles Podest bei der Herrenabfahrt

Einmal mehr zeigt sich, dass die grossen Namen aus dem Ski Weltcup bei Grossanlässen wie einer Olympiade den Sieg nicht auf sicher haben. Entsprechend ungewohnt ist das Podest bei der Herrenabfahrt in Sotschi 2014.

von Rolf Fleckenstein, Bilder: Reuters

Wie so häufig fuhren auch bei der heutigen Ski Alpin Abfahrt der Herren die grossen Favoriten nicht aufs Podest. Sportliche Grossanlässe wie so eine Olympiade haben ihre eigenen Regeln. Häufig zeigt sich auf dem Podest ein anderes Bild als während der Saison im Weltcup. Eine Olympiade setzt neue Kräfte frei, beflügelt Fahrer, die sonst nicht zu den absoluten Spitzenfavoriten gehören, ihre Talente jedoch während der Saison immer wieder von Neuem bewiesen haben. Und häufig scheinen die Spitzenfavoriten besonders angespannt, ja sogar verkrampft. Der Erwartungsdruck, den sie an sich selbst stellen und die Öffentlichkeit zu erstellen scheint, wirkt offensichtlich hemmend, und so werden die Karten neu gemischt. Ganz besonders schade war dies heute für Bode Miller. Der Trainingsbeste war gut gestartet und führte bis in die Mitte des Rennens, doch im Mittelteil schien er zu aufrecht zu fahren, schien sicher fahren zu wollen, vielleicht auch unbewusst und verlor im Mittelteil die Zeit, die ihn das Podest gekostet hatte. Im Ziel meinte er dazu: „Das ist das Geheimnis des Skifahrens. Ich machte zwar einen Fehler oben, bin aber insgesamt gut gefahren, ich wüsste nicht, wo ich Fehler gemacht habe, aber das Licht war heute schlechter. Ich weiss nicht, weshalb ich heute nicht gewonnen habe.“

Tatsächlich war im Unterschied zum herrlichen Wetter gestern der Himmel heute bedeckt und die Piste entsprechend nicht so gut sichtbar. Der Start musste denn auch um eine Viertelstunde von 8.00 Uhr auf 8.15 Uhr (Schweizer Zeit) verschoben werden, da eine Bahn stecken geblieben war. Die Zuschauer durften sich auf eine spannende Fahrt der Fahrer freuen, denn die von Bernhard Russi konzipierte Strecke hat es in sich: Steile Startpartie, kurvenreiche Passagen, Kompression und tolle Sprünge bis 70 m halten die Unterhaltung hoch und fordern die Fahrer dauernd bis an Letzte. Und das war die Fahrt der ersten 30 Fahrer:

1 Steven Nyman (USA)
Zeigte zu viele Fehler auf der Fahrt, in einer Passage fand er sich nur noch auf einem Ski und musste sich retten. Am Ende war er mit 2.09.15 im Ziel

2 Jan Hudec (CAN)
Mit einer nicht überragenden Fahrt setzt er sich mit einer Laufzeit von 2.08.49 an die Spitze.

3 Carlo Janka (SUI)
Die Fahrt beginnt mit einem dummen Fehler gleich beim Start, beim Abstossen vergreift er sich mit den Stöcken, doch da verliert er noch nicht viel. Er kämpft und riskiert, fährt beinahe raus und setzt mit einem Vorsprung von 1.78 Sekunden bei der Zwischenzeit eine Marke, der Sprung beim Bear’s Brow gerät jedoch zu lange und die Landung beinahe fatal, das hat ihn gut 0.8 Sekunden gekostet. Am Ende ist er mit einer Laufzeit von 2.06.71 im Ziel.

4 Ferran Terra (ESP)
Terra hat keine Weltcup-Erfahrung und bleibt ohne Chance. Endzeit 2.11.43.

5 Alexander Glebov (RUS)
Die Zuschauer beginnen zu jubeln, mit der Nummer 5 startet ein Einheimischer. Doch auch Glebov hat keine Weltcup-Erfahrung und endet mit beachtlichen 2.08.96.

6 Benjamin Thomsen (CAN)
Der Kanadier hat diese Saison erst einmal unter die ersten 15 im Weltcup gebracht. Auf seiner Fahrt wird er im oberen Teil schon ziemlich durchgeschüttelt und verpasst auf der Höhe der 2. Zwischenzeit fast ein Tor, Rückstand bei der 3. Zwischenzeit 1.44 und im Ziel mit 2.08.00.

7 Travis Ganong (USA)
Der Amerikaner kam erst in Kitzbühel auf Touren und landete unter den Top 10, quasi fit für Olympia. Er zeigt eine wirklich saubere Fahrt, hat aber dennoch einen Rückstand auf den führenden Carlo Janka von 0.78 Sekunden bei der 3. Zwischenzeit, holt den Rückstand auf und überholt Janka im Ziel mit 0.07 Sekunden Vorsprung, Endzeit 2.06.64. Ein klares Indiz dafür, dass Janka durch seinen Fehler beim Sprung im letzten Teil rund acht Zehntel verloren hat. (Am Ende ist Travis Ganong der beste Amerikaner, der auf Platz 5 endet.)

8 Kjetil Jansrud (NOR)
Diesen Winter hat er mit Rang 2 bei der Abfahrt in Val Gardena gezeigt, dass er ein Kandidat fürs Podest sein kann, doch das hat er nur einmal geschafft, doch Jansrud muss man immer auf der Rechnung haben. Er zeigt eine sehr saubere Fahrt im oberen Teil und holt gleich einmal einen satten Vorsprung von 0.29 Sekunden auf den führenden Ganong heraus. Und der Norweger fährt diese saubere Linie bilderbuchmässig weiter und baut den Vorsprung aus: -0.40 Sekunden 2. Zwischenzeit, -0.74 Sekunden 3. Zwischenzeit und -0.57 Sekunden bei der 4. Zwischenzeit. Mit der Endzeit von 2.06.33 übernimmt er die Führung im Zwischenklassement.

9 Max Franz (AUT)
Mit Max Franz geht die erste Österreichische Hoffnung ins Rennen. Seine Visitenkarte sind zahlreiche Top 10-Platzierungen im laufenden Weltcup. Bei der 1. Zwischenzeit holt er einen minimalen Vorsprung von -0.03 Sekunden heraus, beim folgenden Sprung gerät er etwas neben die Linie, Resultat ein Rückstand von 0.19 Sekunden bei der Zwischenzeit. Dieser Rückstand baut sich immer weiter aus: +0.61 Sekunden bei der 3. Zwischenzeit und +0.95 Sekunden bei der 4. Zwischenzeit. Am Ende ist er mit 2.07.03 deutlich geschlagen.

10 Werner Heel (ITA)
Mit Werner Heel geht der erste Italiener an den Start. Seine Leistungen in den letzten Weltcup-Abfahrtsrennen (Rang 8, 44, 15) versprechen keine Top-Platzierung. Er hat im oberen Teil mit einigen Schlägen auf der Piste zu kämpfen und gerät bei der ersten Zwischenzeit mit 0.17 Sekunden in Rückstand. Der Rückstand baut sich während seiner Fahrt laufend weiter aus: 2. Zwischenzeit +0.42 Sekunden, 3. Ziwschenzeit +0.40 Sekunden, 4. Zwischenzeit +0.88 Sekunden, Endzeit 2.07.16.

11 Matthias Mayer (AUT)
Mit Matthias Mayer geht ein grosses Talent aus dem Lager der Österreicher an den Start. Immer wieder war er während des Weltcups ein Hoffnungsträger für einen Österreichischen Sieg, doch es sollte nie ganz reichen, das beste waren zweimal Rang 2, nebst diversen Top 10-Platzierungen im Weltcup. Kann er es heute packen? Matthias Mayer zeigt sich äusserst aggressiv und entschlossen auf seiner Fahrt, Stäuber sind das Resultat und ein geringer Rückstand von +0.20 Sekunden, doch er fährt entschlossen weiter, zeigt eine saubere Linie, +0.15 Sekunden Rückstand bei der 2. Zwischenzeit. Den etwas unspektakulären Mittelteil fährt er offensichtlich sehr gut, denn die 3. Zwischenzeit passiert er mit einem Vorsprung von -0.40 Sekunden, es fragt sich ob er die Führung bis ins Ziel halten kann, 4. Zwischenzeit -0.03 Sekunden Vorsprung, der Vorsprung schmilzt, doch am Ende übernimmt er mit der neuen Laufbestzeit von 2.06.23 und einem Vorsprung von -0.10 Sekunden die Führung.

12 Johan Clarey (FRA)
Mit Clarey geht der erste Franzose ins Rennen, doch seine Saisonbilanz verspricht nicht viel Gutes: Keine Top 3-Platzierung im aktuellen Weltcup. Und viel Glück soll er an der Olympiade in Sotschi wohl auch nicht haben. Bei der Laufzeit von ca. 22 Sekunden überdreht er und fährt am folgenden Tor vorbei, Resultat: ausgeschieden.

13 Beat Feuz (SUI)
Ein weiterer Hoffnungsträger aus der Schweiz geht an den Start, doch eine gewisse Skepsis ist angebracht. In der ersten Rennsaison nach seinem verletzungsbedingten Aus, sind zwei Top 10-Platzierungen im Weltcup das Beste, was er aktuell vorzuweisen hat. Er zeigt sich aggressiv, besonders im oberen Teil: -0.04 Sekunden Rückstand bei der 1. Zwischenzeit ist das Resultat seiner Bemühungen. Hoffnung keimt auf. Trotz einiger Schläge fährt er sauber, eine schöne, saubere Linie, vielleicht zu sauber? Bei der 2. Zwischenzeit zeigt sich das Ergebnis dieser Linie: +0.76 Sekunden Rückstand, +1.20 Sekunden bei der 3. Zwischenzeit und +1.29 Sekunden bei der 4. Zwischenzeit. Er beendet das Rennen etwas enttäuschend mit +1.26 Sekunden Rückstand und einer Laufzeit von 2.07.49 Sekunden. Alle hatten etwas mehr für ihn erhofft und gewünscht.

14 Peter Fill (ITA)
Einer der Topfahrer der Italiener geht an den Start, doch die Abfahrtsresultate schwanken sehr: Rang 3 bis Rang 37 im aktuellen Weltcup. Was kann er heute reissen? Im oberen Teil rüttelt es ganz schön, dennoch nur +0.02 Sekunden Rückstand bei der 1. Zwischenzeit, er wählt eine sehr gute Linie und holt einen minimalen Vorsprung heraus -0.04 Sekunden bei der 2. Zwischenzeit. Nun kommt das Mittelstück, das Mayer offensichtlich hevrorragend gefahren ist, und wie sieht’s aus: -0.43 Sekunden Vorsprung. Ausgezeichnet, wird er der neue Führende. Doch die 4. Zwischenzeit ernüchtert: Rückstand von +0.41 Sekunden, Endzeit von 2.06.72 Sekunden (Rückstand +0.49 Sekunden). Schade und dennoch Top-Resultat und -Leistung. Hat am Ende die Kraft nicht ganz gereicht?

15 Bode Miller (USA)
Nun steht der Topfavorit am Start und alle Bode Miller-Fans drücken nun wie wild die Daumen. Er, der Rückkehrer, hatte es in Kitzbühel mit einer Top 3-Platzierung allen gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist und als Traingsbester am Vortag waren viele überzeugt, dass er es heute packen würde, verdientermassen könnte man sagen. Dennoch warnte er beim Interview trotz seines Trainingssieges vor allzu grossen Erwartungen. Die Anspannung im Rennen sei nochmals enorm und anders als bei allen anderen Rennen. Doch sein Ziel war klar: die Goldmedaille, Olympiasieger. Und es beginnt, wie es beginnen sollte, typisch Bode Miller wild und aggressiv, fährt eine enge, fast zu enge Linie, es überdreht ihn beinahe, wild Style à la Bode eben, dennoch ein satter Vorsprung von -0.27 Sekunden auf Mayer, wow! Kompression und Linkskurve super Linie, Vorsprung -0.31 Sekunden bei der 2. Zwischenzeit, doch er wirkt etwas aufrechter mit seiner Haltung, weshalb?, Vorsicht?, 3. Zwischenzeit +0.02 Sekunden Rückstand, offensichtlich zu vorsichtig im Mittelteil, doch das kann er noch wettmachen, 4. Zwischenzeit +0.51 Sekunden, was für ein Schock! und am Ende mit 2.06.75 auf dem 6. Zwischenrang, was für eine Enttäuschung, er kann es kaum fassen.

16 Patrick Küng (SUI)
Krankheitsbedingt konnte der Sieger des Lauberhornrennens nicht am Training teilnehmen, daher etwas gehandicapt. Dennoch fährt er gut mit +0.12 Sekunden Rückstand bei der 1. Zwischenzeit, wirkt auch etwas wild, ungestüm, bei Laufzeit von ca. 45 Sekunden findet er sich nur noch auf einem Ski, kämpft mit dem Gleichgewicht, 2. Zwischenzeit +0.37 Sekunden, Kompression, Linkskurve schlecht gefahren, Rückstand wächst beträchtlich auf 1.06 Sekunden bei der 3. Zwischenzeit, +1.71 Sekunden bei der 4. Zwischenzeit. Am Ende Laufzeit von 2.07.82, 10. Zwischenrang.

17 Dominik Paris (ITA)
Der Italienische Abfahrtsstar hatte sich beim Weltcup in Gröden verletzt und kämpft sich seit dem in den Weltcup zurück. Keine Bilderbuchvoraussetzungen, um an der Olympade zu starten. Im oberen Teil zeigt sich Paris gewohnt kämpferisch und liefert mit -0.08 Sekunden Vorsprung bei der 1. Zwischenzeit und +0.14 Sekunden Rückstand bei der 2. Zwischenzeit beachtliche Werte. Doch die Kompression und die grosse Linkskurve gestalten sich sehr schwierig, keine gute Linie, da lässt er Zeit liegen, sodass er bei der 3. Zwischenzeit schon deutlich mit +0.63 Sekunden zurück liegt. Bei der 4. Zwischenzeit sind +0.85 Sekunden und am Ende die Laufzeit von 2.07.13. Leider kein Podest.

18 Aksel Lund Svindal (NOR)
Er gehört nebst Bode Miller zum absoluten Favoritenkreis und zählt zu den aussichtsreichsten Medaillenanwärtern, nicht umsonst führt er im Weltcup die Tabelle bei der Abfahrt und dem Super G an. Auch beim Training ist er ganz vorne mit dabei. Bei seiner Fahrt zeigt er sich im oberen Teil der Strecke wie zu erwarten aggressiv, aber auch Bremser sind zu sehen, so passiert er die 1. Zwischenzeit mit einem minimalen Vorsprung von -0.02 Sekunden, er zeigt eine vorbildliche Hocke, doch bei der Laufzeit von rund 40 Sekunden rutscht ihm der Innenski kurz weg, der Patzer verunsichert und kostet Zeit, +0.09 Sekunden bei der 2. Zwischenzeit, +0.42 Sekunden bei der 3. Zwischenzeit und +0.32 Sekunden bei der 4. Zwischenzeit. Am Ende fährt er mit der Laufzeit von 2.06.52 durchs Ziel, 3. Zwischenrang.

19 Adrien Theaux (FRA)
Der Franzose gehört zu den guten Fahrern des Französischen Teams, doch ein Sieg lag bisher nicht drin und die Franzosen scheinen mit der Strecke in Sotschi nicht wirklich warm zu werden. Auch Theaux hat im oberen Teil mit vielen Schlägen zu kämpfen, liegt bei der 1. Zwischenzeit ebenfalls leicht mit -0.02 Sekunden vorne, überdreht dann leicht in einer Passage, fällt zurück und passiert die 2. Zwischenzeit mit +0.38 Sekunden, der Mittelteil gelingt ihm offensichtlich nicht, Rückstand bei der 3. Zwischenzeit +1.19 Sekunden und +1.49 Sekunden bei der 4. Zwischenzeit. Er beendet das Rennen mit der Laufzeit von 2.07.89, Zwischenrang 13.

20 Christof Innerhofer (ITA)
Der Südtiroler ist diese Saison noch nicht ganz auf Touren gekommen, eine Top 3-Platzierung fehlt diese Saison bisher, dennoch muss man ihn immer auf der Rechnung haben, denn der Lauberhornsieger 2013 ist ein echter Kämpfer, der alle Kräfte in entscheidenden Momenten sammeln kann. Und was er bei seiner Fahrt im oberen Teil zeigt, verschlägt dem Zuschauer fast die Sprache, eine aggressive, entschlossene Fahrt, Kampflinie und sagenhafte -0.58 Sekunden Vorsprung auf den führenden Mayer bei der 1. Zwischenzeit. Bei der 2. Zwischenzeit zeigt sich der Vorsprung mit -0.44 Sekunden immer noch sehr deutlich. Er fährt die Kompression und die grosse Linkskurve gut, verliert dennoch ein wenig im Mittelteil und es bleiben noch -0.21 Sekunden Vorsprung bei der 3. Zwischenzeit, die Italiener werden jetzt sicherlich alle beten. Bei der 4. Zwischenzheit ist es jetzt hauchdünn: +0.01 Sekunden Rückstand bei der 4. Zwischenzeit, das kann er auf alle Fälle noch wettmachen, der Sieg scheint nahe, der Zielsprung entscheidet. Am Ende durchfährt er die Ziellinie mit der Laufzeit von 2.06.29 und einem kleinen Rückstand von +0.06 Sekunden. Innerhofer schreit vor Freude, lässt sich fallen, kann es kaum fassen, das hatte er im Kopf, so meint er später, Platz 1 oder 2 und nun ist er Zweiter.

21 Erik Guay (CAN)
Nach der Verletzung seines Knies schien Guay nach OP und Rehabilitation wieder fit zu sein und brillierte mit Siegen im Weltcup, doch in Kitzbühel Ende Januar musste er passen, die Verletzung meldete sich wieder. Dieses Handicap war ein schlechtes Omen für den sympathischen Kanadier. Seine Fahrt schien unruhig, dennoch passierte er die 1. Zwischenzeit mit akzeptablen +0.11 Sekunden Rückstand, doch dann überdrehte er leicht und es zeigten sich vermeidbare Rutscher. Die Folge: Der Rückstand wächst auf +0.52 Sekuden bei der 2. Zwischenzeit, +0.91 Sekunden bei der 3. Zwischenzeit und +0.96 Sekunden bei der 4. Zwischenzeit. Die Ziellinie durchfährt er mit der Laufzeit von 2.07.04.

22 Klaus Kröll (AUT)
Diese Saison hat der bereits 34-jährige Österreicher offensichtlich Mühe, im Rennzirkus muitzuhalten. Mit Ausnahme der Abfahrt bei Lake Louise fährt in keinem Rennen unter die Top 15. Entsprechend zeigt er auch bei seiner Olympiafahrt nicht das, was er von sich selbst erhofft. +0.34 Sekunden Rückstand bei der 1. Zwischenzeit, +0.75 Sekunden bei der 2. Zwischenzeit, +1.68 Sekunden bei der 3. Zwischenzeit, +2.13 Sekunden bei der 4. Zwischenzeit und am Ende mit einer Laufzeit von 2.08.50 deutlich geschlagen.

23 Georg Streitberger (AUT)
Der letzte Österreicher, der noch etwas ausirchten könnte, geht ins Rennen. Doch auch er hat nebst ein paar guten Resultaten schon deutlich in der Saison gepatzt. Sein Rennen beginnt vielversprechend, er liegt mit -0.09 Sekunden bei der 1. Zwischenzeit vorne und trotz eines Rutschers ist er auch bei der 2. Zwischenzeit mit +0.03 Sekunden noch voll dabei. Doch der Mittelteil muss ihm zu schaffen machen, vielleicht fehlt auch die Puste, denn bei der 3. Zwischenzeit liegt er plötzlich mit +0.95 Sekunden zurück und bei der 4. Zwischenzeit hat sich der sogar noch auf +1.43 Sekunden ausgebaut. Am Ende durchquert er die Ziellinie mit einer Laufzeit von 2.07.86 und einem Rückstand von +1.63 Sekunden auf seinen Teamkollegen Mayer.

24 Natko Zrncic-Dim (CRO)
Viele Chancen wird sich der Kombinationsfahrer aus Kroatien wohl nicht ausgerechnet haben. Entsprechend kann er wenig ausrichten gegen die Führenden. +0.33 Sek. (1), +0.64 Sek. (2), +2.28 Sek. (3), +3.00 Sek. (4), Laufzeit 2.09.80. (In Klammern steht die jeweilige Zwischenzeit).

25 Marco Sullivan (USA)
Auch Sullivan ist nicht mehr der Jüngste und hat diese Saison nicht brillieren können, ein Platz unter den Top 20 war das Beste, was er vorzuweisen hat, entsprechend hat meine keine grosse Erwartungen an ihn. Hält er sich im oberen Teil noch Wacker mit +0.25 Sekunden bei der 1. Zwischenzeit und +0.89 Sekunden bei der 2. Zwischenzeit, so verpatzt er die Kompression und die grosse Linkskurve und fällt im Mittelteil deutlich zurück. Die Folgen: +2.51 Sekunden bei der 3. Zwischenzeit und +3.61 Sekunden bei der 4. Zwischenzeit, Am Ende Laufzeit 2.10.10 und mit beinahe 4 Sekunden Rückstand sicherlich eine herbe Enttäuschung.

26 David Poisson (FRA)
Auch David Poisson wird bei der Olympiade voraussichtlich keine Stricke verreissen, zu mittelmässig waren seine Ergebnisse im Weltcup. Seine Zwischenzeiten sind passabel: +0.37 Sek. (1), +0.66 Sek. (2), +1.20 Sek. (3) und 1.30 Sek. (4), am Ende Laufzeit 2.07.83. Damit er belegt erstaunlicherweise als bester Franzose den Schlussrang 16.

27 Didier Defago (SUI)
Mit dem unerwarteten Sieg des Super G in Kitzbühel hat er wieder von sich Reden gemacht. Der sympathische Romand ist immer wieder für erstaunliche Überraschungen gut, auch der Sieg des Lauberhornrennens in Wengen und des Hahnenkammrennens in Kitzbühel in der gleichen Saison (2008/2009) hatte man ihm damals auch nicht zugetraut. Et voilà er überrascht von Neuem, oben fährt er sehr gut und bringt mit einem satten Vorsprung von -0.24 Sekunden bei der 1. Zwischenzeit den Atem der Schweizer Zuschauerinnen und Zuschauer noch einmal zum Stocken. Ja, holt der noch Olympia? Bei der 2. Zwischenzeit liegt er noch knapp vorne mit -0.13 Sekunden, doch die Kompression und die grosse Linkskurve durchfährt er schlecht und vergibt hier den grossen Triumph. Die Folge +0.79 Sekunden bei der 3. Zwischenzeit, +1.28 Sekunden bei der 4. Zwischenzeit und am Ende Laufzeit 2.07.79, 14. Schlussrang, drittbester Schweizer.

28 Manuel Osborne-Paradis (CAN)
In Beaver Creek und Val Gardena fuhr er unter die Top 10, doch fand er sich häufig zwischen den Rängen 12-37. Entsprechend war die Hoffnung klein und der Lauf auch eher bescheiden. Seine Rückstände bei der Zwischenzeit: +0.47 Sek (1), +1.08 Sek. (2), +2.35 Sek. (3), +2.67 Sek. (4), Laufzeit 2.09.00 bzw. +2.77 Sek. Rückstand.

29 Ondrej Bank (CZE)
Der Tscheche, der im Weltcup im Mittelfeld und hinteren Bereich (Rang 16 – 56) anzutreffen ist, hatte bei der Olympia-Abfahrt keine reelle Chance. Mit einer Laufzeit von 2.08.24 und dem 20. Schlussrang präsentierte eine ordentliche Leistung.

30 Guillermo Fayed (FRA)
Mit Ausnahem der Top 10-Platzierung in Bormio vermochte der Franzose im Weltcup nicht zu überzeugen. Die Erwartungen waren deshalb gering, zu Recht. Mit einer Laufzeit von 2.09.03 endete er auf dem 26. Schlussrang.

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