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Gardasee: Pizza, Rotwein & Rennrad

Der Gardasee ist ein Klassiker. Die Region rund um den schönsten See Norditaliens im südlichen Trentino übt seit jeher eine große Anziehungskraft auf deutschsprachige Gäste aus. Eine fantastische Berglandschaft, das milde Klima und interessante Rennradstrecken machen das bekannte Radsportmekka zu einer der beliebtesten Urlaubs- und Trainingsdestinationen für alpenbegeisterte Rennradfans. Viele gehen sogar so weit und behaupten, dass das Rennrad genauso typisch in dieser Region sei wie Pizza und Rotwein zum Abendessen.


von Lisa Riedlsperger

Tenno und Cavedine See, Monte Bondone und natürlich der berühmte Monte Baldo gehören zu den Klassikern unter den Rennradtouren. Eine beliebte Tour ist auch der Giro del Basso Lago. Nach der Überfahrt mit der Fähre von Torri bis Toscolano fährt man am Südufer des Gardasees entlang. Eine historische Region mit beeindruckend mediterraner Vegetation. Erfahrene, leistungsstarke Rennradfahrer findet man auf den Strecken, auf denen man durchaus auch Profi-Athleten trifft, die sich hier auf die Rennsaison vorbereiten. Eine dieser Strecken ist der Anstieg von Peri nach Fossa. Hier gelten die Regeln der drei Neuner: Neun Kilometer Anstieg, neun Kehren und durchschnittlich neun Prozent Steigung. Bei diesem Tourenangebot wird schnell klar, warum die Region rund um den Gardasee bei Rennradfahrern so beliebt ist. Wir sind gerade auf dem Weg von einer Geschäftsreise zurück nach Öster- reich und haben in weiser Voraussicht die Rennräder mit eingepackt. Das herrliche Wetter und die Tatsache, dass wir erst in 4 Tagen wieder zuhause sein wollen, führen uns ans Südufer des Gardasees, nach Peschiera del Garda. Mit dem Roadbike Holidays Hotel „Garda Bike Hotel“ ist rasch ein optimales Quartier gefunden. Heute wollen wir noch ein paar lockere Kilometer in der Ebene abspulen, morgen ist dann der Monte Baldo unser Ziel. Also schnell die Taschen ins Zimmer, die Rennradbekleidung übergestreift und schon sind wir bereit, loszufahren. Als große Freunde des Rebentrunks drehen wir eine Runde durch die berühmten Weinbaugebiete südlich und südöstlich des Sees. Lugana, Bardolino, Soave und Valpolicella sind die klingenden Namen der Weine, die hier angebaut und abgefüllt werden und abends in Kombination mit typisch italienischen Gerichten unsere Gaumen erfreuen.

Königstour Monte Baldo
Für die berühmte Königstour zum Monte Baldo schließen wir uns einer Gruppe an, die von zwei professionellen Guides begleitet wird. Das Garda Bike Hotel bietet diese Tour in drei Varianten an, indem die Anfahrt zum Bus mit dem Shuttle-Service um 30 bzw. 60 Kilo-meter verkürzt wird. Gerhard und ich verzichten auf den Bus und entscheiden uns für die lange Distanz, die mit 125 Kilometern und beachtlichen 2’092 Höhenmetern beeindruckende Eckdaten aufweist. Insgesamt sind es 8 top-motivierte Rennradfahrer, die mit uns gemeinsam die gesamte Runde in An-griff nehmen, fünf weitere shutteln bis an den Fuß des Monte Baldo. Unser Guide Marco findet von Beginn an ein angenehmes Tempo, bei dem wir uns perfekt auf den langen Anstieg vorbereiten können. Der Etsch entlang geht es etwa 40 Kilometer Richtung Norden. Der Lärm, der von der naheliegenden Autobahn zu uns durchdringt, stört uns kaum. Eher die Tatsache, dass man in Italien mit dem Rennrad nicht nebeneinander fahren darf. Wir müssen also die Konversation, wie wir es von zuhause gewöhnt sind, auf die Abschnitte verlegen, die wir auf dem Radweg absolvieren. In Avio beginnt der 23 km lange An-stieg, der mit einer durchschnittlichen Steigung von 7 Prozent, 1’500 Höhenmeter am Stück zum höchsten Punkt des Tages führt. Die Plauderei hat also nun ein Ende, heißt es doch, die 5 Kollegen, die sich auf der mittleren Variante bereits im Anstieg befinden, so rasch als möglich einzuholen. Gerhard legt gleich richtig los, tritt kräftig in die Pedale und ich überlege kurz, ob ich das Tempo tatsächlich mitgehen soll. Trotz der Zweifel bleibe ich an seinem Hinterrad und finde in den ersten Kehren – insgesamt sind es über 20 – einen guten Rhythmus. Die herrliche Landschaft trägt ihren Teil dazu bei, von den Strapazen ein wenig abzulenken. Die Bergstraße windet sich durch ein Tal, bewaldetet Bergrücken ragen links und rechts der Straße auf und verdecken die Aussicht. Dazwischen öffnen sich immer wieder kleine Täler, deren Bach-läufe reichlich Wasser mit sich führen. Nach einer guten Stunde erreichen wir den Lago di Pra da Stua und legen eine kurze Pause ein. Das Garda Bike Hotel bietet bei dieser Tour einen ganz speziellen Service an. Der Shuttle-Bus, der einen Teil unserer Gruppe an den Berg gebracht hat, begleitet uns den ganzen Tag über, um uns mit Riegel, Obst und kleinen Snacks zu versorgen und bei eventuellen Pannen zu helfen.

Wir befinden uns bereits auf einer Seehöhe von über 1’000 Meter, der Wald wird lichter und das Panorama verbessert sich mit jeder Kehre, die wir hinter uns bringen. Unsere professionellen Begleiter schaffen es, dank ihrer Erfahrung, die ganze Gruppe fast zeitgleich zum höchsten Punkt der Tour zu bringen. Das nenne ich perfektes Timing. Nicht nur den höchsten, sondern auch den nördlichsten Punkt der Runde haben wir erreicht, der berühmte Monte Altissimo ragt noch etwa 500 Höhenmeter vor uns auf. Nachdem wir eine dünne Weste übergezogen haben, rollen wir über eine kurze Abfahrt in einen Sattel. Wir staunen nicht schlecht, als wir plötzlich das herrliche Blau des Gardasees vor uns sehen. Ein traumhafter Blick auf den größten See Italiens und seine markant felsige Küste am gegenüberliegenden Ufer. Die etwa 200 Höhenmeter lange Steigung, die nun als letzte Hürde vor der langen Abfahrt auf dem Programm steht, nehmen wir gemeinsam in Angriff. Der Lago di Garda ist bereits wieder hinter der Bergkette, die sich westlich von uns befindet versteckt und wird sich erst am Ende unserer Runde wieder zeigen, wenn wir die letzten Kilometer dieser traumhaften Königstour an dessen Uferstraße zum Ziel in Peschiera del Garda rollen.


Auf zur Nordwestrunde
Gerhard und ich möchten heute noch an die Nordseite des Gardasees wechseln und so verabschieden wir uns nach einem herrlichen Espresso vom Rest der Gruppe. Wir blättern noch rasch im Katalog von Roadbike Holidays und machen uns anschließend auf den Weg nach Torbole zum AktivHotel SantaLucia GARDASEE. Das Hotel der Familie Rigatti hat eine Auszeichnung zum beliebtesten Hotel Italiens erhalten, liegt nur etwa 200 Meter vom Zentrum entfernt in ruhiger Lage und ist ein perfekter Ausgangspunkt für Rennradtou-ren, wie die zum Monte Bondone. Silvio, der Eigentümer des Hauses, ist selbst passionierter Roadbiker mit Guide-Prüfung. Er versorgt uns mit einigen Tipps für die morgige Tour, die wir diesmal auf eigene Faust in Angriff nehmen wollen.

Gut 100 Kilometer werden es auch heute wieder sein, die auf der geplanten Runde im Nordwesten des Sees vor uns liegen. Zur Sicherheit gehen wir noch einmal durch das reichhaltige Frühstücksbuffet, um unsere Reserven richtig aufzufüllen. Immerhin steht uns diesmal kein Begleit-Fahrzeug zur Verfügung. Wieder zeigt sich der Himmel wolkenlos bei angenehmen frühsommerlichen Temperaturen, sodass wir bestens gelaunt pünktlich um 9 Uhr unser Vorhaben starten. Ganz locker rollen wir zunächst die Strandpromenade entlang nach Riva, um dann in Richtung Süden noch etwa 2 Kilometer am Ufer zu bleiben. Nach dem ersten langen Anstieg erreichen wir den Lago di Ledro, dessen glatte Oberfläche herrlich in der Sonne glitzert. Die Fahrt durch die vielen kleinen Ortschaften am Weg durch das Valle Ampola gestaltet sich äußerst kurzweilig, auch wenn es hier nochmals 200 Höhenmeter bergauf geht. Bei Storo treffen wir auf deutlich mehr Verkehr entlang der Staatsstraße und bleiben deshalb weitestgehend auf dem gut asphaltierten Radweg, der zum Glück auch nicht stark frequentiert ist. Die Ortschaften sind hier deutlich größer, vermitteln aber dennoch den typisch italienischen Flair, den wir in Roncone direkt am See, bei Cappuccino und Kuchen auf uns wirken lassen. Unserem Plan zufolge haben wir bereits die Hälfte der Runde absolviert, die Beine leisten noch gute Arbeit und dank der herrlichen Süßspeise fällt der Start in den zweiten Teil ein wenig leichter. In Bolbone wechseln wir auf eine Nebenstraße, die uns zwar einige Extra-Höhenmeter beschert, aber doch ein ganzes Stück der Strecke abschneidet und vor allem überaus verkehrsarm und ruhig verläuft. Was wir beim kurzen Blick auf die Karte übersehen haben, bekommen jetzt unsere Oberschenkel und Waden zu spüren. Gut 400 Höhenmeter Anstieg weist der Passo Duron auf, der mit Steigungen jenseits der 10 Prozent ein Hindernis darstellt, welches richtig viele Körner kostet. Glücklicher-weise bringt uns die Passstraße erst in Fiave wieder auf die Originalroute und somit ist der Passo Balino, der letzte Pass des Tages, nur noch ein Klacks. Silvio hat gestern Abend gemeint, dass wir die Badehose mitnehmen sollen – jetzt wissen wir warum. Der Lago di Tenno, den wir nach kurzer Abfahrt erreichen, lädt mit seiner türkisblauen Farbe und angenehmer Wassertemperatur zum Schwimmen ein. Da wir morgen wieder in den kühlen Norden fahren werden, nehmen wir die Gelegenheit war, legen unsere Rennräder in der Wiese ab und genießen ein ausgiebiges Bad inmitten dieser einzigartigen Kulisse. Die mächtigen Berge, das milde Klima, die vielen kleinen Seen und nicht zuletzt guter Wein und gutes Essen machen die Region um den Gardasee, speziell im Frühjahr und im Herbst, zur perfekten Destination für einen Rennrad-Urlaub.

Region
Der grösste See Italiens gehört zu den Regionen Trentino (Norden), Lombardei (Westen) und Venetien (Osten). Eingebettet zwischen den Alpen und der Po-Ebene bietet er eine spannende Topographie für unzählige Touren für Rennradfahrer. Flache Touren in der Ebene, Bergetappen oder Rundtouren stehen zur Auswahl.

Rennrad-Hotels
Garda Bike Hotel
Via Venezia, 26
37019 Peschiera del Garda, Verona – Italen
Telefon: +39 045 6401050
www.gardabikehotel.com
[email protected]

Aktivhotel Santalucia
Via Santa Lucia, 6
38069 Torbole sul Garda
Telefon: +39 0464 505140
www.aktivhotel.it
[email protected]

Weitere Regionen und
Hotels finden Sie bei
Roadbike Holidays unter
www.roadbike-holidays.com

Adressen
www.visittrentino.it/de
www.visitgarda.com
www.gardatrentino.it

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