Davon haben Viele geträumt: Dass die sagenhafte Dominanz von Mercedes gebrochen wird und Ferrari das Zepter in der Formel 1 wieder übernimmt. Was sich im Qualifying schon angedeutet hatte, hat sich im Rennen nun bewahrheitet. Ferrari ist mit den Mercedes 2017 gleich auf. Nun entscheiden Taktik und Rennfahrer und nicht mehr die Technik. Kein Wunder jubelte Vettel im Ziel wie nie zuvor, der Bann ist gebrochen!
von Rolf Fleckenstein
Okay, zugegeben, es ist im Moment etwas viel Jubel und Euphorie, bald wird wieder der nüchterne Rennalltag Einzug halten, doch im Moment überwiegt die Freude, nicht nur über den Sieg in Melbourne, sondern viel mehr darüber, dass der Bann der Mercedes-Dominanz der letzten Jahre zumindest im Moment gebrochen wurde. Was sich im Training abzeichnete, wurde im Rennen Realität. Lewis Hamilton auf Mercedes konnte beim Start von der Pole Position zwar die Führung übernehmen, doch er konnte sich nicht von Verfolger Sebastian Vettel auf Ferrari absetzen. Ferrari konnte 2017 technisch auf Mercedes aufschliessen und kämpft nun auf Augenhöhe mit den Silberpfeilen und das machte das Rennen spannend.
Der entscheidende Führungswechsel
Das führte dazu, dass Hamilton die ersten 17 Runden mit einem knappen Abstand von rund einer Sekunde auf Vettel führte, dann aber vorzeitig für einen Reifenwechsel an die Box fuhr, der sich im Nachhinein als unnötig verfrüht herausstellte. Als er sich wieder auf die Strecke begab, hatte er Max Verstappen auf Red Bull vor seiner Nase. Und den zu überholen, lag schlicht und ergreifend nicht drin. Als Vettel in die Box fuhr hatte er rund 23-24 Sekunden Vorsprung auf Vettel, was eigentlich nicht reichen sollte. Doch die weitere Runde hinter Verstappen kostete Hamilton sicherlich wieder eine Sekunde, sodass sich Vettel hauchdünn vor Verstappen und den dahinterliegenden Hamilton setzen konnte, als er aus der Box geschossen kam. Das war der entscheidende Führungswechsel des Rennens. Vettel gelang es, sich schnell von den beiden Verfolgern abzusetzen. Als Verstappen an die Box fuhr, war das zwar ein Segen für Hamilton und doch irgendwie zu spät, denn die bereits bestehenden 6 Sekunden Abstand zu Vettel konnte er nicht mehr aufholen.
Zwischenzeitlich musst der Pechvogel des Wochenendes Daniel Ricciardo auif Red Bull wegen technischer Probleme aufgeben, hatte er beim Qualifying bereits einen Dreher zu verzeichnen. Nicht sein Rennwochenende. Ärgerlich war das Aus auch für Fernando Alonso, der sich lange auf dem respektablen 10. Platz halten konnte.
Traumstart für Ferrari
Am Ende kam es, wie sich die Ferraristi gewünscht hatten. Sebastian Vettel konnte einen sicheren Sieg heimfahren und damit einen Traumauftakt für Ferrari in die neue Saison hinlegen. Entsprechend riesig war die Freude von „Seb“, der seinen Mechanikern um den Hals fiel. Die Mercedesfahrer Hamilton und Bottas landeten wie zu erwarten auf dem Podest. Im Moment fahren Mercedes und Ferrari unangefochten an der Spitze, doch die Saison ist noch lange, da kann und wird noch viel passieren.
Abschliessend überzeugte Bottas mit einer starken Leistung, er war seinem Teamgefährten in manchen Runden klar überlegen, ein starker Einstand beim Mercedesteam für ihn. Esteban Ocon auf Force India holte sich seine ersten WM-Punkte in seinem ersten Formel 1-Rennen, Gratulation. Ersatzfahrer Antonio Giovinazzi vom Sauber Team machte seine Arbeit hervorragend und landete auf Platz 12.
Position | Fahrer | Nummer | Team | Fahrzeit | Abstand |
1 | Sebastian Vettel | 5 | Scuderia Ferrari | 1:24:11.672 | |
2 | Lewis Hamilton | 44 | Mercedes AMG Petronas F1 Team | 1:24:21.647 | +9.975 |
3 | Valtteri Bottas | 77 | Mercedes AMG Petronas F1 Team | 1:24:22.922 | +11.250 |
4 | Kimi Räikkönen | 7 | Scuderia Ferrari | 1:24:34.065 | +22.393 |
5 | Max Verstappen | 33 | Red Bull Racing | 1:24:40.499 | +28.827 |
6 | Felipe Massa | 19 | Williams Martini Racing | 1:25:35.058 | +1:23.386 |
7 | Sergio Perez | 11 | Sahara Force India F1 Team | 1:24:27.579 | 1 Runde |
8 | Carlos Sainz Jr | 55 | Scuderia Toro Rosso | 1:24:28.873 | 1 Runde |
9 | Daniil Kvyat | 26 | Scuderia Toro Rosso | 1:24:42.486 | 1 Runde |
10 | Esteban Ocoban | 31 | Sahara Force India F1 Team | 1:25:20.115 | 1 Runde |
11 | Nico Hülkenberg | 27 | Renault Sport F1 Team | 1:25:21.125 | 1 Runde |
12 | Antonio Giovinazzi | 36 | Sauber F1 Team | 1:24:44.265 | 2 Runden |
13 | Stoffel Vandoorne | 2 | McLaren Honda | 1:24:58.807 | 2 Runden |
Ausgeschieden | |||||
14 | Fernando Alonso | 14 | McLaren Honda | 50 Runden | |
15 | Kevin Magnussen | 20 | Haas F1 Team | 46 Runden | |
16 | Lance Stroll | 18 | Williams Martini Racing | 40 Runden | |
17 | Daniel Ricciardo | 3 | Red Bull Racing | 25 Runden | |
18 | Marcus Ericsson | 9 | Sauber F1 Team | 21 Runden | |
19 | Jolyon Palmer | 30 | Renault Sport F1 Team | 15 Runden | |
20 | Romain Grosjean | 8 | Haas F1 Team | 13 Runden | <br /> |